Zwei Tage hatten die wir für Tennant Creek vorgesehen. Eine Zeitspanne, die reichte. Nun ging es weiter. Erneut 504 Kilometer nach Alice Springs. Diese so bedrohlich aussehende Entfernung ist aber in DU, und besonders im Outback, nicht so schlimm. Es gibt kaum Verkehr auf der Strasse. Und Staus entstehen nur, wenn man einen Straßenabschnitt baut.
Aber länger als 30 Minuten dauern solche Aufenthalte nie.
Als erste Sehenswürdigkeit von einer Unzahl solcher historischer Erinnerungen bis Alice kommt Bonney Well. Das ist eine der letzten noch bestehenden Erinnerungen an das Projekt der Wasserbeschaffung für die Overland Telegraph Line/ Stockroute. Den ersten Brunnen hatte Giles 1879 angelegt.
Nach einer von Grün umgebene Brücke über den Bonney Creek führt der Hwy zu einer der meist bekanntesten und fotografierten Naturschönheit nördlich von Alice Springs. 103 Kilometer südlich von Tennant Creek kommen die Devil Marbles. Ein für die Ureinwohner heiliger Ort. Glauben sie doch noch heute, dass das Karlwe Karlwe Volk unter den Steinen lebten. Deshalb nennt das Warumungu Volk diese gigantischen Steine auch so.
„Wir sahen runde Steine aus Granit. Manche rund wie Kugeln. Da nannten sie wir einfach Teufelsmurmeln” erzählte John Lewis, ein Miterbauer der Overland Telegraph Line 1872.
Und wirklich! Gigantische runde Steine liegen hier zuhauf. Nebeneinander und auch übereinander sieht man die Granitfelsblöcke verstreut auf dem Boden des kleinen Tales liegen. Als Dramatic spectacle, also eben ein allgemeines Aufsehen erregendes Schauspiel, bezeichnen die Australier diese Steinformation. Und in bewusster Leugnung der spirituellen Bedeutung dieser Steine wurden sie, auch um die touristische Attraktivität zu verstärken, weiterhin Devils Marbles (Teufelsmurmeln) genannt.
Über eine sechs Kilometer lange unbefestigte, aber gut fahrbare Strasse erreichten wir die „Attraktion.“ Welch ein Unterschied in der Deutung. Die Ureinwohner müssen es doch eigentlich als eine Verhöhnung auffassen, wenn die Weißen die Hinterlassenschaft des heiligsten Wesens ihrer Traumzeit als Murmeln des Teufels bezeichnen.
Für die Ureinwohner sind das Eier der Regenbogenschlange. Und am Parkplatz stehen Tafeln mit Geschichten aus der Traumzeit, über Erlebnisse der Ureinwohner mit oder bei den Steinen, über die Bedeutung des Munga Munga Traumpfades der Frauen. Die Steinformation ist rund 1,5 Billionen Jahre alt. Die Pflanzen- und Tierwelt, die in dem Schutzgebiet anzutreffen ist, ist typisch für das trockene Zentrum Australiens, weil hier die wasserreiche Zone endet. Und die Steine bieten vielen Kleingetier Schutz und Schatten. Bei dem 15minütigen Rundgang kann man also nicht nur die Steine, sondern auch die Vegetation besonders der Rock Fig bewundern. Hitzeresistente Bäume aus der Gattung der Maulbeergewächse.
Natürlich nisten hier in der kleinen Oase auch Vögel, wie Fairy Martins und auch Zebra Finken. Die Überhänge und Spalten der Felsmurmeln bieten unter anderem dem kleinen Stachelschwanz Waran (Spiny-tailed Goanna) Zuflucht. Eine Vielzahl verschiedener Lizards leben in den Lücken zwischen den Steinen. So flitzt zum Beispiel der große Sand Waran munter durch das Spinifex Gras. Sichtlich wieder ein Mal beeindruckt von der Vielfalt der Spielarten der Darstellung unserer Umwelt fahren wir weiter. Nicht ohne sehr wohl die Mahnung der Ureinwohner „The story is still here!“ gelesen zu haben.
Übrigens gibt es im Devil Marbles Conservation Reserve einen Campingplatz. Ansonsten kann man im Wauchope Hotel auch ein Zimmer mieten oder im Caravan Park übernachten. Das Hotel wurde 1938 als Unterkunft für die Arbeiter in der nahen Wolfram Mine gebaut.
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OzBus Reporter
Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.