Eigentlich haben auch nach Ende des Krieges die Attraktivität und der stetige Bevölkerungszustrom nach Alice nicht aufgehört. Von den Touristen ganz zu schweigen. So entstand der Ruf der „berühmtesten Outback Stadt der Welt“.
Das kleine Stadtzentrum in Alice Springs mit der tropischen Todd Mall ist übersehbar und landschaftsorientiert. Gegenüber von „The Residency“ das ehemalige Courthouse. Auch ein Flachbau, erbaut 1827/28, dient heute als National Pioneer Women’s Hall of Fame. Ein Steinhaus mit dem für aride Zonen typischen überdachten Rundlauf. An über 100 Frauen, die bei der Erschließung der Gegend aktiv mit halfen, wird in der Ausstellung erinnert. Mooly Clark von der Old Andato Station hat 1993 die Gründung von „The Women’s Hall“ initiiert.
Wieder gegenüber ein schöner Park, der oft von jungen Menschen als Treffpunkt genutzt wird. Der „D.D.Smith Park“ ehrt den ehemaligen leitenden Resident Ingenieur, der mit seiner Frau und den fünf Kindern von 1928 bis 1957 hier lebte. Die beiden mächtigen und beeindruckenden Palmen hat das Ehepaar zur Erinnerung an seine Mutter hier selbst gepflanzt und weiterhin gehegt.
Natürlich brauchte eine Stadt, wenn auch klein, in dieser unwirtlichen Gegend ein Gefängnis. Das Stuart Town Gaol (1907/08) wurde mit Steinen aus den Gebirgen der Umgebung gebaut. Allzu böse schienen die Menschen hier aber nicht gewesen zu sein. Die meisten Inhaftierten waren Pferdediebe, Scheckbetrüger oder Brandzeichen Fälscher bei den Rindern. Und als es 1929 notwendig war, diente das Gefängnis auch als Schule. Heute kann man in dem restaurierten Gebäude eine Ausstellung besichtigen. Ein neues Gefängnis wurde 1939 gebaut. Und das mächtige neue Gerichtgebäude (Law Court) neben The Old Gaol ist sehr beeindruckend.
Wir hatten im Winter Sun Caravan Park eine sehr gute und preiswerte Unterkunft gefunden und sind nach den langen bisherigen Touren seit Darwin drei Tage geblieben. Genügend Zeit zur Erholung und zur Erkundung von Alice Springs. Das war unser dritter Besuch in The Alice. Aber zwei Stippvisiten können natürlich nicht den Eindruck vermitteln, wie ein Aufenthalt von drei Tagen. Nette Leute. Überall. Ob in der Unterkunft, in der Bibliothek, bei der Hilfe für den Ersatz meines defekten Diktiergerätes. Allerdings sind fast 40°C eben doch nicht die richtige Temperatur für einen Stadtbummel. Die die Gemütlichkeit und das sonnige bunte Farbenbild haben wir jedoch schon sehr genossen. Nur mein Jogging mußte ich, wegen der Hitze, auf 06.30 Uhr verlegen.
Wir haben noch einmal beim RFDS reingeschaut. Doch darüber und über die School of the Air habe ich ja schon ausführlich im ersten Australienbuch berichtet. Das dort erwähnte Wandgemälde in der Stadt habe ich teilweise fotografiert. Es wird die Entwicklung im roten Zentrum dargestellt. Und ohne Kamele und Polizisten lief gar nichts.
Der immer wieder erwähnte Alice Spring Desert Park ist in seiner Art wirklich bemerkenswert. Auf einen Rundkurs von etwa zwei Kilometern werden eigentlich alle Landschaftsformen des roten Zentrums gezeigt und auf Informationstafeln erläutert. Für den Rundkurs war es uns diesmal zu heiß. Hatten wir doch den Park letztmalig bei einem Zwischenstopp auf der Fahrt mit „The Ghan“ besichtigt.
Weiterlesen: Blick vom ANZAC Hill
OzBus Reporter
Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.