Nur wenige Kilometer im Gebirge sehen wir schon von der Strasse eine ziemliche Einkerbung am Horizont. Simpson Gap wird diese Lücke genannt, die der Roe Creek in dem Quarzit Gestein geschaffen hat. Die Wasserfläche war um diese Zeit stark verkleinert. Die angebliche herrliche Spiegelung der Felsen im Wasser? Sie fehlte deshalb. Aber seht nur die trostlose Landschaft mit Ghost Gums. Da weiß oder ahnt man zumindest, wie es in Gegenden aussieht, wo kein Waterhole in der Nähe ist. Und wir wissen aus dem TV, dass genau um diese Zeit in Queensland Tropengewitter wieder zu Hochwasser führten. Die gleichzeitig auftretenden Cyklone erschweren das Leben derQueensländer nunmehr sehr.
Die Artenvielfalt der Tiere, die am Waterhole eine Heimat gefunden haben, konnten wir so gegen 10.00 Uhr bei mittlerweile 36°C nicht beobachten. Das Gelände ist typische für das rote Zentrum. Vielleicht ein bisschen grauer als am Uluru. Die Büsche zwischen den roten Steinen am Berg, dazu abgebrannte Bäume und graues Geröll. Da müssen wir halt durch. So weit man sehen kann imponieren ausgeprägte Senken, die auch die Trasse ziemlich hüglig gestalten. Und es drängt sich unwillkürlich die Frage auf, was hier los sein wird, bei einem richtigen und langen Regen. So wie in Queensland.
In Deutschland, und das wissen wir von SBS, ist es in diesen Tagen kalt. Wir fahren in der Sonne. Gut so! Wenn nicht die vielen Fliegen wären.
Nächste Station könnte Standley Chasm sein. Eine Schlucht bis 100 Meter hoch, in die täglich nur um die Mittagszeit die Sonne scheint. Dann allerdings strahlen die sonst grauen hohen und schattigen Steinwände im gleißenden Licht, da der rein gewaschene Quarzit das Licht reflektiert. Mit dem Namen ehren die Bewohner von Alice Ida Standley, eine Missionarin. Sie war die erste Lehrerin in der Stadt, die dann nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses (1829) am nahe gelegenen Jay Creek wohnte. Man ist sicher, dass sie die erste weiße Frau war, die die Schlucht durchquerte.
Die schmale Schlucht zwischen den Quarzit- und Dolerit Gestein liegt im Gebiet des Iwupataka Community, soll aber noch nicht zum Iwupataka NP gehören. Deshalb braucht man zwar keinen Permit, der 2 bis 3 Dollar kosten würde, muß aber am Kiosk eine Gebühr von fast sieben Dollar bezahlen. Dieser Preis hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt.
So entschieden wir um 10.00 Uhr, die sechs Kilometer zum Chasm nicht zu fahren. Wir müssten dort zwei Stunden auf die Sonne warten, hätten fast 14 Dollar Eintritt zu zahlen. Dazu kommt, dass uns die Wirtsleute des Caravan Parks erlaubt hatten, das Foto von ihren Prospekt, falls das mit der Sonne nicht klappen sollte, zu verwenden.
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OzBus Reporter
Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.