Abo, Aborigines, Aboriginal, Aboriginal People oder doch Indigenous People?
Und hier ist dann wohl auch die richtige Stelle anzuführen, dass die von den Weißen eingeführte Bezeichnung Aborigine für die Ureinwohner als Beleidigung gilt. Dabei war der Name, der sich vom Lateinischen „ab origine“ (Ureinwohner) ableitet und an jenes sagenhafte Stammvolk der Latiner erinnert, nicht als abwertend oder beleidigend gedacht.
„Abo“ wird von den Ureinwohnern sogar offiziell als hochgradig unkorrekte Bezeichnung betrachtet. Des Weiteren gibt es deren Forderung, dass Begriffe wie Aboriginie nicht mehr verwendet werden sollen. Man hat sich auf die Bezeichnung „Indigenous People“ (einheimisches Volk) geeinigt. Wenn man den Begriff „Aboriginal“ noch verwenden will, muß man aufpassen. Als Adjektiv ist „Aboriginal“ großgeschrieben, politisch korrekt. Also bezeichnet „Aboriginal People“ die Ureinwohner Australiens, zum Unterschied zu „aboriginal people(s)“ in anderen Ländern. Die Verwendung als Substantiv oder mit kleinem „a“ stellt für die Ureinwohner eine Beleidigung dar.
Hier erinnert mich die Diskussion sehr an die Einwohner Afrikas, wo der Begriff „Schwarzer“ für die Afrikaner gerade noch legitim, die Bezeichnung „Neger“ aber eine schwere Beleidigung bedeutet.
Es ist also sicher besser, wenn man in Deutsch von „Ureinwohnern“ oder besser noch von „australischen Ureinwohnern“ spricht. Auch die Verwendung der Bezeichnung „indigene Australier“ ist korrekt, aber wohl gewöhnungsbedürftig. Das lateinische Wort „indigena“ bedeutet einheimisch.
Auch einige große Australientouristikunternehmen verwenden im englischen Sprachgebrauch nur noch die Begriffe „Aboriginal People“ oder „australische Ureinwohner“.
Die australischen Ureinwohner selbst versuchen durch die vermehrte Betonung der Selbstbezeichnungen, die auch überregional sein können, den Begriff „Aboriginal“ gänzlich zu umgehen.
Vereinfacht kann man sich für die Küstenregionen merken:
Osten: Murri
Südosten: Koori
Süden: Nanga
Südwesten: Nyungar
Westen: Wonghi
Wichtig scheint mir für die vielen Uluru Besucher, dass man dort mit dem Namen Anangu, was so viel wie Menschen bedeutet, immer richtig liegt.
Es wird wohl nicht mehr lange dauern und die australischen Ureinwohner werden den Australia Day vermehrt für die Demonstration ihrer politischen Ziele nutzen. Ansätze sind schon vorhanden. Ich kann nur hoffen, dass sich nicht, wie in Amerika die „Black Panters“, auch in Down under eine militante Organisation beim Indigenous People bildet, die wie die Autonomen bei uns, den ständigen aggressiven Konflikt suchen.
Je mehr die Ureinwohner ihr Recht auf Bildung einklagen und wahrnehmen, umso eher werden sie mit demokratischen Mitteln sich der Gleichberechtigung nähern.
Wir müssen also auf eine Änderung durch Anpassung an diese globale Verbraucher- und Fungesellschaft hoffen, die eigentlich nie das Ziel meiner Generation war.
Heute leben in Australien wieder 386.049 Aborigines (Schätzung 2006). Von denen sollen 2/3 in Städten ansässig sein.
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OzBus Reporter
Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.