Eindruckvoller als der Stadtbummel war für uns jedoch der Spaziergang im Riverland Park. Zumal wir dem Nickname von Loxton „Gardencity of the Riverland“ nicht so richtig zustimmen konnten.
Natürlich mußte ich auf einen der sandigen gelben Felsen klettern. Was für ein Blick! Wieder floss der Murray in einer seiner vielen runden Bogen „um die Ecke“.
Unter mir eine Anlegstelle für Hausboote und gegenüber der südlichste Zipfel des Murray River National Parks.
Einen ganzen Tag des Aufenthaltes in Loxton hatten wir für die Stadtbesichtigung und die Wanderung an der vier Kilometer langen Uferstrecke zwischen Stadt und Caravanpark eingeplant. Man muß schon etwas botanische Kenntnisse haben, um in der Trockenheit des Sommers dieser sandigen, verdörrten und stark nach Wasser schreienden Gegend einen Reiz abzugewinnen. Doch die Vielfalt der geologischen Formationen der steilen ausgeschnittenen Uferbereiche, die mit Flachpassagen abwechseln, ist schon sehr interessant. Wer wie wir lange Zeit im Outback verbracht hat, gewinnt sogar den trockenen Gum Trees, die über 2100 Jahre alt sind, eine gewisse Sympathie ab. Und der Fluss versöhnt sowieso mit allen. Stundenlang könnte ich am Ufer sitzen, auf das Wasser blicken, hinüber zum anderen Ufer und auch die Tiere oder Hausboote auf dem River beobachten. Von der Bank unseres Lieblingsplatzes, schon dicht am Ufer und teilweise durch Schilf geschützt, habe ich die Bilder aufgenommen. Mit einem angenehmen Abend vor unserem Bungalow und einer Flasche Chardonnay Queen Adelaide klang ein harmonischer Tag aus. In der Zeitung war zu lesen, dass jetzt wieder die Fruchtfliegenzeit beginnt. Alle sind aufgefordert, die Einfuhr der Fruchtfliege, die glücklicherweise keine weiten Strecken fliegen kann, zu verhindern. Also wird jetzt verstärkt darauf geachtet, dass niemand irgendwelche Früchte, auch keine Tomaten und Avocatos, nach SA mitbringt. Und die Strafe bei der Einfuhr der Fruchtfliege in die FFEZ (Fruit Fly Exclusion Zone) beträgt mindestens 2500 AUD. Morgen wollen wir den restlichen Teil des Murray River National Parks erkunden. Also wahrscheinlich wieder eine Fahrt ins Ungewisse.
Es begrüßte uns auch am 9. März, einem Freitag, erneut ein warmer sonniger Morgen. Unser Auto vor dem Bungalow wartete schon ungeduldig auf den Start zur nächsten Tour. Ziemlich schnell erreichen wir Loxton. Unterwegs nahmen wir einen Anhalter in die Stadt mit. Ein Deutscher, der seit Jahren in Australien lebt, und sich seinen Lebensunterhalt durch Fortbildungsseminare verdient. „Der Beginn war schwer und entbehrungsreich“ erzählte uns Frank. „Aber jetzt bin ich gelistet. Das heißt mein Name wird in diversen Katalogen für Motivationsseminare geführt. Und in die Provinz fahren eben nur wenige australischen Referenten gern.“
Foto: Dieter Tischendorf
OzBus Reporter
Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.
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