Loxton und der Tree of Knowledge Loxton und der Tree of Knowledge

Loxton und der Tree of Knowledge

Loxton ist eine kleine Provinzialstadt mit 7.500 Einwohnern. Und die Touristinformationen lügen nicht, wenn sie Loxton als eine charmante Stadt bezeichnen.

Ob es daran liegt, weil hier bei Stadtgründung 1895 überwiegend deutsche Übersiedler, die wegen ihres Glaubens in Deutschland verfolgt wurden, beteiligt waren? Die Übersiedler waren Handwerker oder Landwirte. Auf dieses Erbe ist noch das heutige moderne Loxton stolz. Und in „The Loxton Historical Village“ kann man den alten Geist der Stadtgründung nachempfinden. Sehr schöne 35 rekonstruierte Häuser aus den Gründerjahren vermitteln dieses Gefühl. Seien es Old Loxtondie Schule, der Speicher, der Pub, die Telefonzelle oder aber auch die landwirtschaftliche Gebäude. Wie bei Tailem Bend wurden die Originalgebäude aus den umliegenden ehemaligen Ortschaften zusammengeholt und restauriert. So stammt zum Beispiel die Bahnstation von Yinkanie, das 32 Kilometer westlich von Loxton liegt.

Den richtigen wirtschaftlichen Aufschwung gab es allerdings erst nach dem 2. Weltkrieg, als das Bewässerungsschema von der Regierung gestartet wurde.

Der Name der Stadt geht auf einen William Loxton zurück. Das war ein Stockman, ein weithin berühmter Reiter und Pferdekenner, der auf der größten Schaffarm der Gegend (Bookpurnong Station) arbeitet. Er lebte nahe der heutigen Stadt mit seiner Frau in einer Hütte. Seine Unterkunft war allgemein als „Loxton’s Hut“ oder aber nur als „Loxton’s“ bekannt. Die Jahre vergingen, doch die Kurzform „Loxton“ blieb und gab der Stadt folglich ihren Namen.

Im historischen Ort sind sogar die Häuser mit Möbeln aus der Zeit um die Jahrhundertwende ausgestattet.
Bei unserer Wanderung durch das am Ufer liegende Natural Reserve auf dem Rotary Nature Walk, teilweise lag da sogar ein Holzplankenweg, liefen wir entlang der Wasserfront durch ein umweltgeschütztes Gebiet mit vielen über 100 Jahre alten Gum Trees. Hier haben wir natürlich den „Tree of Knowledge“ gebührend bewundert.

Flutmarke von 1956 in LoxtonMan sieht hoffentlich, wie die kleinen Tafeln den Stand des Hochwassers im jeweiligen Jahr dokumentieren. Und welch verheerende Höhe das Hochwasser von 1956 hier im Uferbereich gehabt hat. Das man daraus aber einen Hochwasserzyklus ableiten kann? Ich finde es fraglich. Nach dem Hochwasser von 1931 kam es zu einem gehäuften Auftreten in den 50er Jahren (20 Jahre später). Dem folgte eine weitere regelrechte Periode gehäufter Überschwemmungen in den 70er Jahren. Also wieder 20 Jahre später. Und dann kamen wieder nach rund 20 Jahren fast jährliche Hochwasser zwischen 1989 und 1995. Stimmt der Rhythmus, dann können die Betreiber ab 2009 ihren Caravanpark für 10 Jahre schließen.

Allerdings verzeichneten wir hier am Ufer leider auch einen Misserfolg. Vergebens suchten wir den berühmten Loxton’s Pepper Tree. Ein Baum, der 1878 von einer Mrs. Howell gepflanzt wurde. Sie war die Tante von dem schon benannten William Loxton, der hier von 1878 bis 1881 mit seiner Frau lebte. Der Pfefferbaum wurde 1997 von Termiten zerstört, vom Wind gebrochen und von der Stadtverwaltung wieder repariert. Eine Tafel, 200 Meter stromabwärts am Packard Bend, erinnert zwar an William Loxton. Aber dort wo der Pfefferbaum stehen müsste sind ein Parkplatz, eine Picknick Area und jede Menge alter morscher Bäume. Doch keine Hinweistafel.

Unser Bungalow war wärmer als der in Murray Bridge. Außerdem funktionierte die Heizung phantastisch. Innerhalb von Minuten hatten wir eine Raumtemperatur von 26°C. Einen Vorteil, den ich am Morgen des 7. März sehr begrüßte, als ich ab 6.00 Uhr auf SBS das Champions League Spiel Liverpool gegen Barcelona verfolgte.

Nach einem angenehmen Frühstück, da Barca 1:0 gewonnen hatte, fuhren wir zunächst ins Visitor Centre der Stadt, das sich in der ehemaligen Feuerstation der einst sehr zweckmäßig, eben deutsch, erbauten Stadt befindet. Gleich daneben ist eine Kunstgalerie. Die Stadtbesichtigung verschoben wir auf später. Heute wollten wir zunächst den Murray River National Park besuchen.

Foto: Dieter Tischendorf

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