Der kurze Stadtbummel durch Loxton am Nachmittag wurde durch einen generellen Stromausfall in der Stadt getrübt. Die geplante Internetnutzung fiel deshalb ins Wasser. Sehr verwundert hat uns, dass in der Bibliothek nur eingeschrieben Mitglieder einen Internetzugang bekommen. Aber da fiel mir wieder ein, dass die Stadt ja von Deutschen gegründet wurde.
Die East Terrace ist die dominierende Geschäftsstrasse. Einige ganz nette Häuser, wie das 1912 gebaute Gouvernements Gebäude, auch das Distrikt Council Building und natürlich das Loxton Community Hotel, mit den ehemaligen Pferdeställen, die ab 1914, als die Eisenbahn Loxton erreichte, nicht mehr gebraucht wurden, und dem gleich neben dem Hotel liegenden Hotelgarten. Ein Platz geschichtsträchtiger Platz mit einer abwechslungsreichen Vergangenheit. Eine Sehenswürdigkeit der Stadt fanden wir sehr dekorativ. An der Ecke Kokoda Tce und Tobruk Tce, die auch The Cross of Sacrifice genannt wird, findet sich ein Ensemble von historischen Erinnerungsstätten, die dort trefflich hinpassen. Da wäre der Mary Thiele Park, der an die gefallenen Bewohner der Stadt in den Kriegen erinnert. Gleich dahinter der Pine Tree. Ein mächtiger und sehenswerter Baum.
Ein Bewohner der Stadt pflanzte die Pinie zur Erinnerung an Gallipoli. Der mächtige Baum wirft noch Schatten in den Loxton Pioneer Memorial Garden. 550 Rosen, verschiedener Züchtungen sind zur Erinnerung an die Siedler der ersten Tage hier gepflanzt worden. Müssten bloß ein bisschen besser gepflegt werden. Ein Kinder- Gesundheitszentrum und eine Senioren Residenz runden die Eckbebauung ab.
Der mächtige Baum hat den nachhaltigsten Eindruck von Loxton bei mir hinterlassen. Deshalb soll er in voller Größe alle Leser erfreuen.
Die imposante Lutheraner Kirche St. Peter, ein für die kleine Stadt überdimensionierter Bau, ragt wie ein Pfeiler aus der sonst relativ flachen Stadt. Immerhin kamen zum Eröffnungsgottesdienst am 7. März 1926 über 2.000 Menschen, für die drei Gottesdienste, zwei in Deutsch und einer in Englisch, gehalten wurden. Das Sturt auf seiner Murray Entdeckungsreise hier vorbei gekommen sein muß? Loxton vermutet es nur. Aber wie sonst? Trotzdem erinnert ein Stein Memorial an diesen 30.Januar 1830. Jedoch streiten die Historiker, ob Sturt hier überhaupt Rast gemacht hat.
Irgendwie könnte man diesen Gedenkstein als unteren Abschluss einer Gedenkstättenreihe auf der East Tce bezeichnen. Das beginnt in Stadtmitte mit dem Brunnen und den Kupferplaketten. Dieser 1991 errichtete Brunnen soll, wie auch die sechs Kupfertafeln, an die Geschichte von Loxton erinnern. Gleich dahinter steht die unvermeidliche Rotunda mit Keramiktafeln, die örtliche Künstler gefertigt haben. Darauf wird die Umwelt des Riverland dargestellt. Die unmittelbar drauf folgende Steinpyramide ehrt die ehemaligen Militärangehörigen und ihre Familien, die hier während des 2. Weltkrieges lebten. Dann folgen die Jacaranda Trees. Das sind 1836 in der Hauptstrasse gepflanzte Bäume mit lavendelblauen Blüten, die sehr ansehnlich zu den bordeauxroten Eschen und den Kurrajong Flaschenbäumen kontrastieren. Der Gedenkteich (Pond Plaque), gebaut in der Form Australiens, erinnert an Allen W. Hosking, der zwischen 1960/61 zusammen mit anderen Einwohnern das Startsignal zur Verschönerung der Stadt gab. Und am Ende dieser Reihe lassen die Stadtväter jedes Jahr ab Ende November Santa’s Cave Site errichten. Zu dieser Zeit beginnen in Loxton schon die Weihnachtslichter zu leuchten. Jeden Sonntag können dann die Kinder Santa Claus besuchen.
OzBus Reporter
Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.
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