Irgendwie haben wir mit Autos in Darwin auch bei der diesmal 2006 geplanten Straßentour von Nord nach Süd kein Glück. Über einen zentralen Anbieter bin ich, gegen meinen Willen, bei Hertz gelandet. Es wird das letzte Mal gewesen sein. Nun passe ich besser auf. Drei Pleiten bei drei Buchungen reichen. Der bestellte RAV hatte erst 25 Tausend Kilometer runter. Sah aber von Außen aus, als habe er an einem Crash Car Rennen teilgenommen. Die Mitarbeiterin mußte ganz schön aufzulisten, um alle Lackdefekte und Dellen zu notieren. Außerdem fiel mir bei der Kontrolle der Nischen für den Wagenheber und dem Werkzeug für Reifenwechsel auf, das diese voller roten Sand waren. Aber fahrtechnisch war das Auto Spitze. Nur beim näheren Betrachten muß ich sagen, dass wir noch nie ein so besonders im Innenraum verschmutztes Auto in Down under gemietet hatten. In allen Ritzen, unter den Sitzen, im Belüftungssystem feiner roter Staub. Deshalb bin ich nach 30 Minuten noch ein Mal zur Firma Hertz gefahren und habe darauf bestanden, dass die Innenraumverschmutzung ins Protokoll aufgenommen wird. Später war ich froh, dass ich das getan hatte. Ich werde es noch erzählen.
Darwin hat mittlerweile über 100 Tausend Einwohner. Weiterhin werden Menschen mit 60 unterschiedlichen Nationalitäten als Bewohner angegeben.
In Darwin kaufte meine Frau in einem Souvenirladen ein neues Fliegennetz. Der ehemalige Deutsche, dem das Geschäft gehörte, schwor Stein und Bein, dass auch er nur mit einem Moskitonetz herumlaufen würde. Eine Fehlinformation, die zum Kauf führte. Schon in Katherine haben wir dann wieder ein normales Netz benutzt. Aber er gab uns einen Tipp, wo wir in Darwin Campingstühle kaufen konnten. Preiswert! Immerhin haben die Dinger mit zusätzlichen Schrauben und Pflasterverklebungen bis Sydney gehalten. Dann wurden sie entsorgt.
Wir sind von Darwin, auch um das Auto zu testen, zum Lichtfield NP gefahren. Noch dem Motto „Lichtfield do! Kaka don’t!“ Alles über den Kakadu NP habe ich schon in „Und immer weiter zur Sonne“ ausführlich beschrieben.
Der Aufenthalt im Northern Territory ist schon deswegen so interessant, weil etwas über 1% der australischen Bevölkerung auf 1/6 des Kontinents lebt. Die Strecke ist mir 2003 bedeutend kürzer vorgekommen. Aber es geht vorbei an grünen Wiesen, an Gehöften, an Baumbewuchs. Diesmal habe ich in Batchelor die Nachbildung des Karlstein Castle fotografiert. Die Burg aus Böhmen hatte dort zwischen 1348 und 1355 Karl IV., König von Böhmen und Herrscher über Deutschland und das römische Reich, erbauen lassen. Zwischen 1974 bis 78 wurde die Nachbildung von Bernhard Hovlik, einem Einwohner von Batchelor, errichtet. Sieht doch ganz nett aus. Oder?
Batchelor ist eine sehr angenehm und ansehnlich gebaute Stadt. Die Bezeichnung „Eine Stadt im Grünen“ trifft hier zu. Bei dieser Fahrt sind wir auch über die Schienen der Ghan gefahren. Und die Erinnerung an die Zugfahrt von 2005 war wieder da. Scheinbar ins Unendliche gehen die Schienen.
Leider hatte ich mit den Termitenhügeln wieder Pech. Die Monument Termiten konnte ich fotografieren. Die Hügel der Magnet Termiten waren ziemlich weit im abgesperrten Gebiet nur mit dem Fernglas zu besichtigen.
Das war unsere Tour am zweiten Tag in Darwin. Am Nachmittag versorgten wie uns bei Woolworth mit allem Nötigen für die nun anstehende Fahrt in den Süden. Die Benzinpreise in Australien steigen seit 2002 kontinuierlich. 1,30 Dollar ist schon keine Seltenheit mehr. Und im Outback sollte Benzin dann noch teuerer sein.
Noch eine Nacht in dem stickigen, engen und unbequemen Hotelzimmer. Ziemlich früh, nämlich kurz nach 6.00 Uhr, fuhren wir los. Auf unseren Morgenkaffee haben wir verzichtet. Im Hotelzimmer war selbst Kaffeezubereitung unmöglich und der Kaffeeautomat auf den Gang lieferte für 1,70 Dollar braunes heißes Wasser. Dagegen war Lorke schon Bohnenkaffee.
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OzBus Reporter
Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.