Der Bau der Ghan

The Legendary Ghan - Die Entstehung des Ghan


Der Name „Ghan“ für den Zug entstand zu dieser Zeit. Die Kamele halfen mit, sich selbst weg zu rationalisieren. Bis dahin hatten sie den gesamten Transport, ob Lebensmittel, Waren des täglichen Lebens und auch die Post, bewerkstelligt. Diese Bahnlinie ist ein weiterer Sektor in einem Kreis,
dessen Ende noch offen ist. Die Cameleers zerstreuten sich, gingen zum Teil wieder zurück in die Heimat, gründeten Läden, verdingten sich als Arbeiter bei der Eisenbahn oder in den Häfen. Es gibt nur wenig greifbare Erinnerungen an die Cameleers oder Caravaneers. Einige Reste von Buschmoscheen, einige Gräber und der Name des Zuges „Ghan“.

Nach langem politischen und wirtschaftlichen Hin- und Her, einem uneffektiven Streit über die Streckenführung der Transkontinentalverbindung übernahm eine internationale private Interessengruppe mit der Investition von über 1,3 Milliarden Dollar die Federführung. Dass dabei die US Amerikaner mit der Firma Halliburton der größte Geldgeber sind? Es wird nur unter Hand registriert. Die Absicht, über Darwin den Handel mit Asien zu intensivieren, ist die Motivation. Der Personenverkehr folgt nur als eine Zugabe. Was aber, wenn die Handelsunternehmen in Südaustralien die Container weiterhin direkt dort auf die Frachtschiffe verladen? Oder wenn die Transportpreise per Truck billiger sind als per Bahn? In Deutschland an der Ostgrenze haben wir das ja erlebt. Was wird mit den vielen arbeitslosen Truckfahrern, wenn die Strecke wirklich boomt? Was mit den vielen Mitarbeitern der großen Güterverladestation in Alice Springs? In einem waren die Investoren vorausschauend. Sollte der Betrieb der Strecke unwirtschaftlich sein, sollte die Natur sich ihr Territorium zurückholen, den ersten Versuch unternahm das Hochwasser von 2007 schon, kann man ja immer noch die zwei Millionen Betonbahnschwellen verkaufen. Jede trägt einen Datumsstempel der Verlegung. Der Sammlerwert ist dann sicher sehr hoch.

Die Betreiber hören gern den Namen „The Legendary Ghan“. Deshalb ziert auch ein Emblem „Kamel mit Treiber“ jeden Wagen. Aber 500 Tausend der Legende laufen heute wenig beachtet in der Wüste umher. Die Kamele, die damals auch den Bau von Strassen und Schienenwegen ermöglichten, wurden am Schluss ja auch „arbeitslos“. Was wird werden, wenn der Zug sich bewährt? Haben dann die Truckfahrer, die durch den Materialtransport den Bau des Abschnittes nach Darwin ermöglichten, auch keine Arbeit mehr? Und was wird sein, wenn sich die Strecke nicht bewährt? Die Kamele kommen nicht wieder. Vorbei! Vergangenheit! Sieg der Technik über die Natur? Irgendwie schade, dass nur noch der Name eines „Stahlrosses“ an die in Abgeschiedenheit lebende Tradition erinnert.

Am 02. Februar 2004 ging für viele Australier ein Wunschtraum in Erfüllung. Nun war es Realität. Die Süd- Nord- Eisenbahnverbindung von Adelaide nach Darwin ist für den Personenverkehr eröffnet. Am 15. Januar fuhr schon mal ein erster Güterzug „Probe“. Alles ging gut. Die 340 Plätze für die Premierenfahrt im Februar verkauften sich innerhalb kurzer Zeit, trotz des stolzen Fahrpreisen von 5000 $ pro Karte. Jedenfalls berichtete dies der TV Sender ABC. Da es widersprüchlichste Aussagen über den Ticketpreis gibt, hier die offizielle Ankündigung der Betreibergesellschaft. Von Adelaide nach Darwin zahlt man in der Hinfahrt in der Luxusklasse (Gold) 1830 $, für 1. Klasse 1390 $ und für Touristenklasse 440 $. Der Zug fährt von Adelaide bis Alice Springs Mittwoch, Freitag und Sonntag. Von dort nach Darwin weiter Montag und Donnerstag. 30 Personen sind als Personal dabei. Güterzüge fahren täglich. In Port Augusta haben wir mal an einem Bahnübergang warten müssen. Es wäre Zeit für einen Spaziergang gewesen.

Die drei Dieselloks können den Zug auf eine Geschwindigkeit von 80 bis 90 Kmh bringen. Auch die größten Optimisten begannen mit den Jahren zu zweifeln, ob es jemals klappen würde. „Never Never Train“ hieß der geplante Ghan im Volksmund. Nicht nur, weil er durch das Niemandsland fuhr, sondern auch, weil er wohl niemals fahren würde. Nun sind die Zweifler widerlegt.

Australien dürfte nicht Australien sein, wenn da nicht gleich wieder Rekorde gehandelt würden. Ob der 850 Meter bis über einen Kilometer lange Zug mit den 34 bis 43 Wagen wirklich der längste Zug in der Welt ist, weiß man wohl nicht genau. Also wird von einem der längsten Züge gesprochen. Sicher ist aber, dass die Strecke mit 2997 Kilometer die längste Süd- Nord Eisenbahntrasse der Welt ist. Das steht als Rekord fest. 47 Stunden reine Fahrzeit muß man einplanen. Mit dem Flugzeug geht das in guten drei Stunden. Die Transkontinentalverbindung schließt die Lücke zwischen Alice Springs und Darwin.

Weiterlesen: Im Zug der Träume

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