Natürlich schien auch am nächsten Tag die Sonne. Unser Stadtbummel begann mit einer Parkplatzsuche im Zentrum, da ich in der State Library of South Australia zu tun hatte. Die Beschriftung der Automaten ist wohl nur dem Kenner geläufig. Auch hier kam das spontane „Can I help you?“ eines Vorübergehenden. Und er konnte. Anschließend sind wir die North Terrace lang gegangen. Und mein Eindruck von 2003 und 2004, das wäre eine Stadt zum Studieren, bestätigte sich erneut. Nachdem wir im Visitor Centre alle notwendigen Informationen für die Weiterfahrt bekommen hatten spazierten wir noch durch den ehemaligen Bahnhof der Stadt. Den hatte man, wie ich schon in „Und immer weiter zur Sonne“ erzählte, zur Einkaufszone und zum Kasino umgebaut.
Noch einen Bummel über die Mall, wo mir wieder die Schweine so sehr gefielen, weil sie die Menschen zur Sauberkeit erziehen sollen.
Nun geht es los. Nach Port Adelaide. Eigentlich ist die Fahrt auf der A7, einem schnurgeraden Hwy, laut Karte einfach. Wenn da nicht diverse Kreuzungen mit verwirrenden Wegweisern wären. Aber wir haben das Ziel trotzdem auf Anhieb erreicht. Eine gepflegte Anlage mir dem alten Leuchtturm im attraktiven Hafenviertel. Die Hauspreise ebenso exquisit. Das passt hier alles. Die kleinen Mole, das älteres Segelschiff, die vielen kleinen Urlauberwohnungen. Das neu renovierte „British Hotel“, Fishermen’s Wharf Markets und Australian Fisheries Academy. Alles eng beisammen. Überall gepflegte Anlagen. Und am Hafen lagen jede Menge Kreuzfahrschiffe am Kai, die auf Besucher warteten. Natürlich hat so ein alter Hafen seine Geschichte. Und jede Menge Erinnerungssteine sind der Beweis dafür.
Über die Brücke beim Gawler Reach sind wir dann auf der A16 zum Outer Hafen gefahren. Das Eisenbahnmuseum haben wir nicht besucht. Für den Preis (10 Dollar pro Person) bekommt man einen Campplatz mit allem Komfort für eine Nacht. Über 10 Kilometer fuhren wir noch auf der gut asphaltierten Strasse, bis wir den Außenhafen erreichten. An der Einfahrtsmole stehen zwei Angler auf der Aussichtsplattform. Gleich über uns der Tower, der wohl die Schifffahrt zum Überseehafen lenkt und leitet. Klugerweise wurde die Strasse im Nordhafen als eine Art Rundkurs gebaut. So sind wir nach der Besichtigung weiter auf der Victoria Road gefahren, die dann in den Gowrie Drive übergeht. Der führt parallel zum Ufer wieder nach Süden. Was für eine Aussicht. Welch gepflegte Wohngegend. Die Adelaider haben bei einem Badeaufenthalt wirklich die Qual der Wahl.
Besonders ist uns bei der Fahrt Largs Bay aufgefallen. Die dortige Jetty war mal von 1882 bis 1908 sogar der Überseehafen von Adelaide. Hier ist ein absolutes Badeidyll entstanden. Schauen sie nur auf den scheinbar endlosen Beach. Ein kleines Einkaufszentrum gleich am Strand bietet dem Badesuchenden auch alle Annehmlichkeiten. Was wir nicht verstanden haben, das war, warum die beiden Männer mit Detektoren den Strand absuchten. Haben die Kanülen gesucht? Oder verlorene Münzen? Wir haben es nicht herausbekommen. Lustig fand ich, wie die See ihren Tang manchmal regelrecht künstlerisch ans Ufer spült. Sieht das nicht wie eine Strandleiche aus?
Über 30 Kilometer Strand stehen den Bewohnern von Adelaide, laut einer Veröffentlichung, zum Besuch zur Auswahl. Vom Sellicks Beach im Süden bis zu Spitze der Le Fevre Peninsula findet jeder seinen Platz. Der Schwimmer, der Angler, der Fischer, der Paddler, der Wanderer. Und Beach Sport jeder Art ist natürlich auch möglich. Ich weiß nicht mehr, wie oft wir angehalten haben, um ein Stück am Strand lang zu laufen. Sehr gute Wege sind natürlich für Wanderer und Radfahrer vorhanden. Die Military Road, die wir nun befuhren, endete in Höhe des Airport. Aber die Weiterfahrt war deutlich angezeigt. Und schon hatten wir Glenelg wieder erreicht. Ein schöner Tag. Da wir eine Mikrowelle im Hotelzimmer hatten, gab es zum späten Mittagessen Pizza.
Dann hatte ich den restlichen Nachmittag damit zu tun, den roten Sand und den Staub, soweit es ging, aus dem Innenraum des sonst so gut fahrenden Wagens zu entfernen. Irgendwie tat mit unser Nachmieter leid. Aber auf Grund meiner schlechten Erfahrungen mit Hertz, hätte ich ansonsten wahrscheinlich die Reparatur bezahlen müssen.
Am Abend haben wir uns bei einem ausgedehnten Bummel die Stadt Glenelg hinter dem Badeort angeschaut. Wirklich beeindruckend. Wir sind durch das Stadtviertel Broadway gegangen und kamen aus dem Staunen über die prächtigen Häuser und Wohnanlagen nicht mehr raus. Also, die Ärmsten der Armen wohnen hier sicherlich nicht. Und an die Häuser der Oberklasse kommt man als Normalsterblicher nicht mal ran, erklärte uns die Angestellte in der Hotelrezeption. Der Abend klang mit dem stimmungsvollen Sonnenuntergang am Strand aus, Viele Menschen hatten sich eingefunden und betrachteten andächtig das Naturwunder „Sonnenuntergang bei Glenelg“.
OzBus Reporter
Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.
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