Adelaide Plains

Die Geschichte von den Adelaide Plains


In einer ersten ausführlichen Darstellung der weißen Besiedlung in Süd Australien, die am 8.11.1836 mit der Landung der SMS Buffalo in der Gegend des heutigen Glenelg begann und sich mit der sofortigen Vertreibung des Kaurna Volkes fortsetzte, hatte ich ausführlich über den Aufbau der weißen Siedlungen in Südaustralien berichtet. Auch über das „German Problem“ beim 1. Weltkrieg. Etwas zu kurz gekommen ist die Historie der Gegend vor der weißen Kolonisation.

Wie gesagt, hier lebte auf den Adelaide Plains seit vielen tausenden Jahren das Kaurna Volk, das die Gegend „Yurridla“ nannte Die Europäer waren überrascht von den durch Legenden und Gesängen reichhaltigen Überlieferungen der Geschichte dieses Volkes. Man entdeckte bald, dass es ein regelrechtes Netzwerk von Traumzeitgeschichten und zeremoniellen Plätzen überall im Gebirge gab, deren übereinstimmender Inhalt die spirituelle Schöpfung der Mount Lofty Ranges ist. Und dieses Netzwerk stellte auch eine Art kollektiver Wissensansammlung über die Pflanzen, die Tiere, die Jahreszeiten, das Klima und die zwischenmenschlichen Beziehungen der Stämme in den Adelaide Hills dar.


Der Legende nach entstand die Mount Lofty Ranges durch den fallenden Körper von Yurrebilla, dem Schöpferwesen des Kaurna Volkes. Und die beiden Berge Mount Lofty und Mount Bonython, das sind seinen beiden Ohren, die man Yurridla nannte. Noch heute bewacht die Seele des Yurrebilla von Berg aus das Gebiet und schützt alle Formen des Lebens darin.

Schon 1836 erforschten die ersten Weißen die Adelaide Plains. Und bereits 1837 gründete der Brite Robert Norton mit Norton Town die erste Siedlung. Wie Pilze schossen schon bald Ortschaften wie Hahndorf, Crafers, Gumeracha, Meadows, Mount Barker und Oakback aus dem Boden. Die meisten starteten mit der Eröffnung eines Pubs. Viele der ersten Siedler kamen aus Preußen oder Schlesien. Auf sie geht die Gründung von Ortschaften wie Hahndorf, Lobethal und Birdwood zurück, wo die wegen ihres Glaubens geflüchteten Menschen eine neue Heimat fanden. Aber auch gesuchte Viehdiebe, gerissene Alkoholhändler und Buschräuber fanden in den Hills unter Gleichgesinnten Unterschlupf und Schutz. Zum Teil versteckten sie sich dann bei den Arbeitern, die im Stringybark Tree Forest, der die Region schwer begehbar machte, arbeiteten und zogen mit diesen weiter.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam der Goldrauch auch nach Südaustralien und tausende neue Siedler und Glücksritter bevölkerten das Land. In der bekanntesten Fundstelle Jupiter Creek bei Echunga, arbeiteten zeitweise über 1200 Miner.
Die ganze Sache wurde damals von der Regierung Südaustraliens gesteuert. Als man in Victoria Gold entdeckte hatte setzte die Regierung von SA eine Belohnung von 1000 Pfund Sterling für das Auffinden eines abbaubaren Goldfeldes aus. Diese Belohnung beanspruchten im August 1852 Chapman, Hampton und Hardismann, die sich ein Claim absteckten. Drei Monate zuvor hatte Chapman nahe Echunga Gold gefunden. Bis zur Jahrhundertwende verbreiterte sich das Abbaugebiet bis zum Jupiter Creek. Und das Echunga- Goldfeld wurde zum ergiebigsten und produktivsten Feld in Südaustralien. Aber reich wurden dort nur wenige.

Trotzdem war der Boom imponierend, Innerhalb von knapp sechs Monaten registrierte man die Vergabe von 684 Schürflizenzen. Und der Zulauf hielt an. Immerhin wurden in diesem Zeitraum 156 Kilogramm reines Gold gefunden.

Aber eigentlich hätte sich das Goldfeld niemals gegen die ergiebigere Konkurrenz in Victoria 1853 halten können, wenn nicht 1853 und 1854 westlich von Chapmans Gully neue Funde den Bell Hill Rush und den Christmas Rush ausgelöst hätten. Eine Stadt (Echunga) entstand, mit ihr bekam man ein Alkoholproblem und dadurch den ersten offiziellen Polizeibeamten. Weitere Fundstellen, wie Poor Mans Rush 1855 und New Ruins In 1858, sorgten für anhaltenden Zulauf. Drei Wasserdämme wurden 1860 gebaut. Die hydraulischen Schleusen gab es ab 1909. Man schätzt, dass auf dem Old Echunga Goldfeld insgesamt 3.100 Kilogramm reines Gold gefunden wurden. Eine neue Stelle mit leicht abbaubaren Gold fand man 1868 bei Jupiter Creek. Bereist nach wenigen Monaten arbeiteten hier 1200 Digger. Und natürlich gab es dort bald eine Gemeinde (Jupiter Creek) mit General Store, Fleischer usw.

Doch der Rausch währte nur kurz. Bald waren die Lager unergiebig und die Goldgräber zogen bis auf wenige wieder weg. Der Abbau lohnte bis 1871 nur noch als Bergbau unter Tage. Noch heute erinnern ganz gut erhaltene Bauten, wie der im konischen Stil erbaute Ofen, das alte Maschinenhaus von 1860 und hunderte Minenschächte an die Goldzeit. Rückblickend wird eingeschätzt, dass lediglich ein Drittel der Prospektoren in dem kurzzeitigen Rush einen Gewinn verbuchten. Trotzdem kamen hunderte Miners 1930, in der Zeit der großen Depression, zurück, um erneut ihr Glück zu versuchen.

Andere Städte, wie Stirling, Mylor, Uraidla und Woodside entstanden Ende des 19.Jahrhunderts in den Adelaide Plains durch Industriegründungen. Brauereien, Mühlen und Großfarmen benötigten Arbeitskräfte. Dazu fanden viele der vermögenden Adelaider, dass die kühleren Hills ein perfektes Rückzuggebiet vor dem heißen Sommer in der City wären. Aus einigen Sommerresistenzen wurden mit den Jahren noch heute bewohnte Dauerwohnsitze.

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