Noch im vorigen Kapitel habe ich geschrieben, dass wir mit dem Gedanken spielten, ein paar Tage auf Kangaroo Island zu verbringen. Jetzt sitze ich in Murray Bridge. Das ist ein Ort, der „nur“ 72 Kilometer südlich von Adelaide liegt. Um aber dorthin zu gelangen bin ich über 400 Kilometer gefahren.
Doch alles der Reihe nach. Wie immer sind wir nach einem kurzen Frühstück ziemlich früh von Glenelg nach Süden gefahren. Das eigentlich kurze Stück, noch im Stadtbereich von Adelaide, bis Port und Old Noarlunga entpuppte sich als eine nervenaufreibende Irrfahrt. Hier mündet der Onkaparinka River ins Meer. Und wir hatten das Gefühl, man wolle dies jedem Besucher oder Durchreisenden mit Blickkontakt vermitteln. Teilweise neu gebaute Strassen, unklare Wegweiser, Ortumleitungen, also bald war ich bedient und froh, endlich wieder ein Hinweis Schild nach Port Jervis zu sehen. Und ahnte dabei nicht, dass man für den Besucher noch eine besondere Falle, nämlich die Strassen Kreuzung bei Normanville, in petto hatte. Wir wurden per Wegweiser zur allerdings sehr schönen Küstenstrasse geleitet, fuhren plötzlich wieder nach Norden und mussten, als die Strasse mit Spoilern nur noch für Radfahrer befahrbar war, über alle möglichen Umweg wieder in den Ort zurückfahren.
Die Stadtväter schienen die Meinung zu vertreten, wer nicht freiwillig die herrlichen Strände von Carrickalinga oder Lady Bay besuchen will, immerhin ereigneten sich viele Schiffuntergänge im 19. Jahrhundert vor dieser Küste, dem muß man eben etwas nachhelfen. Immerhin gelang es mir trotzdem, den Weg nach Cape Jervis zu finden. Und das war nun wiederum eine Fahrt durch eine sehr ansprechende Gegend. Viele allerdings gerodete Hänge, Wiesen, eine ausgesprochen sympathische hüglige Weidelandschaft. Hat mich sehr an den Allgäu erinnert.
An der vielleicht historischen Rapid Bay, einer geschützten Bucht, in der 1836 William Leigh landete, sind wir vorbei gefahren.
OzBus Reporter
Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.
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