In ausgesprochen guter Stimmung, da das Wetter uns einen herrlichen Nachmittag bescherte, sind wir zurück gefahren. Im Visitor Centre von Lithgow fanden wir alle Informationen für die Touren der nächsten beiden Tage. Dieses Visitor Centre sieht so neu aus und ist doch historisch. Warum es „Miners Safty lamp" genannt wird? Seht einfach auf das Bild.
Bowenfels heißt der kleine Vorort von Lithgow. Einst baute sich zwischen 1824 und 1827 hier der Schotte Andrew Brown, als erster Siedler des Tals, seine Homestead, die er Cooerwull, nach einer kleinen hier wachsenden blauen Glockenblume, nannte. So „taufte“ er auch den Bach, der hier lang floss, und bald seine Getreide- Mühle antrieb. Mit der von ihm entdeckten Kohle im Lithgow Valley stellte er den Mühlenantrieb dann 1851 auf Dampfbetrieb um. Schon wieder eine Pioniertat.
Damals war der kommerzielle Kohleabbau in den Blue Mountains noch nicht möglich. Nach einer erneuten Produktionsänderung 1867 auf Herstellung von Wollstoffen arbeitete die Manufaktur dann immerhin bis 1973. Viele Gebäude, wie die Schule, die presbyterianische Kirche hat er für die Menschen des Tals bauen lassen. Ein berühmter und wohlhabender Mann, der später sogar die St. Andrew College an der Universität von Sydney gründete.
Die um die Homestead entstandene kleine Siedlung verdiente schon ab 1830 nicht schlecht. War sie doch der Anlaufpunkt für Reisende auf der neuen, von Mitchell entdeckten Strasse nach Bathurst. 1832 nannte dann Mitchell diese Siedlung Bowenfels. Bowen war ein ehemaliges Mitglied seiner Crew, mit dem er eigentlich ständig gestritten hatte. Die Ortschaft liegt westlich des Great Western Hwy. Und eines der dort entstandenen Gasthäuser wurde 1850 die Umspannstation für Cobb & Co.
1869 erreichte die Eisenbahn Bowenfels. Aus dem ehemaligen Hauptcamp Nr. 5 wurde so die Bahnstation Bowenfels. Und die steht heute noch dort. Mit dieser Bahnlinie verlor die einstige „Straßenstadt“ Bowenfels an Bedeutung. Die folgende Industrialisierung führte zum ständigen Wachstum von Lithgow. Bald übernahmen zwei andere Bahnhöfe in Lithgow die Transportaufgaben. Und das älteste Haus der Stadt (1842), das Eskbank House mit dem Museum, der „State Mime Heritage Park“, das ehemalige Courthouse, die alte (1876) Töpferei, sowie das 1875 erbaute Hüttenwerk, das zwischen 1906 und 1928 der einige Eisenproduzent in Australien war, vermitteln diesen wirtschaftlichen Aufschwung noch heute.
Da dieser Ort, zusammen mit einer zweiten Siedlung (South Bowenfels), die in Richtung Katoomba liegt, schon 40 Jahre vor Lithgow bestand, haben sie, obwohl heute eingemeindet, die historischen Namen beibehalten.
Am Abend habe ich dann noch auf dem Weg zum Viadukt den Ziegen des Caravanparks Guten Tag gesagt. Die bedankten sich mit eine „freundlichen Übergabe“ von mehreren Flöhen, die noch in der Nacht einen totalen Kleidungswechsel erforderlich machten.
Morgen starten wir zur Zig Zag Bahn.
OzBus Reporter
Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.
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