Rodney George Laver, nur als Rod Laver oder als „The Rockhampton Rocket“ bekannt, ist einer der Sportler, dem seine Umwelt schon zu Lebzeiten Kränze flocht. So benannte Melbourne im Jahre 2000 die 15.000 Zuschauer fassende Tennis Arena nach dem australischen Hero, dessen Skulptur den Eingangbereich ziert. Jedes Jahr finden die Australien Open hier statt. Bezeichnend ist, dass der Sieger von 2006, der Schweizer Roger Federer, im Interview sagte, dass dieser Sieg zwar wichtig war, aber bedeutender fand er, dass ihm die Tennislegende Rod Laver den Cup überreichte. Unter den besten 40 Tennisspielern der Welt (2005) nimmt Rod einen achten Platz ein. Und das, obwohl man ihm, da er 1963 Profi wurde, drei Jahre lang bis 1968 nicht an Grand Slam Turnieren teilnehmen ließ.
Rod, geboren 1938 in Rockhampton (Queensland), war schon ein hervorragender Juniorenspieler, da das Tennisspiel in der Familie einen hohen Stellenwert hatte. Mit 17 Jahren gewann er die US- Junior Championchip. Nach einer „Anlaufzeit“ von drei Jahren kam mit der Finalteilnahme 1959 in Wimbledon sein Durchbruch bei den Senioren. Seine Siege im Herrendoppel und im Mixed 1959 und 1960 bei den Australien Open deuteten diesen Leistungssprung schon an. So wie manche Boxer im Kampf gegen einen Rechtsausleger ihre Schwierigkeiten haben, bekamen viele Gegner mir dem Linkshänder Rod Laver so ihre Probleme. Von Natur aus hatte er einen deutlich sichtbar kräftigeren linken Arm, dessen Muskeln die des rechten Armes ziemlich übertrafen. Seine Spielweise war geprägt von harten, überraschenden Bällen. Den Namen „Rocket (Rakete)“ gab ihm schon sehr früh sein Trainer, da die Kraft, die in seiner Vorhand und Rückhand lag, die Dynamik seiner Aufschläge und die fast nicht abzuwehrenden Schmetterschläge kaum zu überbieten waren. Von seinem Top Spin schwärmen Tennisexperten noch heute. Nach weiteren Siegen 1960 und 1961 kam mit 1962 seine beste Saison. Mit 24 Jahren siegte er bei 21 Turnieren. Darunter alle vier Grand Slam Turniere. Besonders interessant ist, dass er bei den Australien Open 1961 mit einem verstauchten Handgelenk spielte, dessen Bandage er mit abgebrochenen Streichhölzern stabiler machte. Immerhin gelang so noch der Sieg im Herrendoppel.
Dann wechselte er ins Profilager. Finanziell sehr erfolgreich. Er war der erste Tennisspieler der Welt der über eine Million Dollar Preisgelder gewann.
Als man die Profis 1968 wieder zu den Grand Slam Turnieren (Australien Open, French Open, Wimbledon, U.S. Open) zu ließ holte sich Rod Laver den Wimbledon Titel. Diesem Erfolg ließ er 1969 den zweiten Sieg in allen vier Grand Slam Turnieren folgen. Ein bisher nie wieder erreichter Rekord, da der Sieg in allen Grand Slam Turnieren der erstrebenswerteste und höchste sportliche Erfolg in der internationalen Tennisszene ist.
Rod Laver gewann insgesamt 11 Mal ein Grand Slam Einzel und war vier Mal Wimbledon Sieger.
Noch 1973 führte Rod das australische Tennisteam zum fünften Sieg beim Davies Cup.
Neben der Tennisarena ist sein Name auch durch den Rod Laver Tennisschuh, den es seit 1970 gibt, noch heute bekannt. Er soll sich sehr zum Spielen von Freestyle Footbag eignen.
1981 wurde Rod Laver in die Hall of Fame des internationalen Tennissports, die sich in Newport, Rhode Island befindet, aufgenommen.
2003 erschien eine Briefmarke mit seinem Portrait.
Heute lebt der 68 jährige Rod Laver in einem Ruhestand, den man als sehr wohlhabend bezeichnen kann.
OzBus Reporter
Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.
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