Port Denison

Es würde etwas fehlen, wenn man beim Blick vom Farm Cove Uferbereich auf Port Jackson, dem Naturhafen von Sydney, diese kleine Insel mit dem Fort nicht mehr sehen würde. Ein „Inselchen“, deren Felsen einst 25 Meter (andere Quellen geben nur 15 Meter an) aus dem Wasser ragten. Die Ureinwohner nannten die Insel Mat-te-wan-ye oder auch Muddawahnyuhs, was Felsinsel bedeutet. Schon 1788, die First Fleet war gerade gelandet, nutzte die britischen Kolonialmacht die Felsinsel als besondere Sträflingsunterbringung. Es ist aber nicht bekannt, ob die damaligen Erfahrungen später beim Bau von Sarah Island in Tasmanien genutzt wurden.

Der „erste Bewohner“ des Steinarrestes war ein Kuchendieb, der, als „gefährlicher Straftäter“ eingestuft, auf die Insel gebracht wurde. Und bald kamen auch noch andere nicht besserungswillige und angeblich gefährliche Gefangene dazu. In den provisorischen Unterkünften fristeten sie ihr Dasein. So bekam die Gefangeninsel bald einen weiteren Namen. „Pinchgut“ wurde sie unter den Sträflingen und auch bei den weißen Siedlern nunmehr genannt. Man kann den Begriff mit „ Den Magen zusammenschnüren“ übersetzten. Wegen der sehr geringen täglichen Rationen, bestehend aus Brot und Wasser, verhungerten nicht wenige der Gefangenen.

Die nächste unrühmliche überlieferte Erwähnung der Insel war 1796. Man ließ den Leichnam des gehängten Mörders Francis Morgan zur Abschreckung und auch als Warnung für neu ankommende Sträflinge drei Tage „in der Luft baumeln“.

In den frühen Jahren des 19. Jahrhunderts trug man die Insel fast völlig ab. Es wurde Sandsteine benötigt, um Circular Quay zu bauen. Und 1839 kamen dann erste Pläne zum Bau einer Verteidigungsanlage auf der Felseninsel, zum Schutz des Hafens vor Feinden, ins Gespräch. Dies tat man erneut während des Krimkrieges (1854 bis 1856). Aber das heutige Fort wurde erst 1857 errichtet und erhielt den Namen Fort Denison, nach dem damaligen Gouverneur von NSW Sir William Denison. Eine Besonderheit war die Errichtung eines damals im Empire sehr beliebten Martello Tower, das sind kleine turmartige Befestigungen, auf dessen Spitze seit 1913 ein Leuchtfeuer blinkt.

24 Soldaten und ein Offizier wurden in dem Fort einquartiert. Und in den ehemaligen Zellen lagerte das Schießpulver. So waren Stadt und Hafen geschützt durch die Forts Macquarie und Phillip, sowie durch das Fort Denison auf Pinchgut, mehreren Batterien und ein gegen Nordosten an der Gegenküste auf Bradley- Head gelegenes Fort. Und als die befürchtete russische Invasion nicht erfolgte wurden 1870 die dort stationierten Soldaten wieder abgezogen

Geblieben ist die lauteste Uhr des Hafens! Seit 1906 feuert eine Kanone jeden Tag 13.00 Uhr einen Schuss ab, der für die Menschen der Stadt und die Schiffer eine verlässliche Zeitkontrolle ist. Gleichzeitig fällt zu dieser Zeit auf der Signalstation am Observatorium ein goldener Ball nach unten.

Nur kurzzeitig, während des 2. Weltkrieges, wurde der Mittagsschuss ausgesetzt, um die Sydneysider nicht unnötig zu ängstigen.

Seit 1930 wird Fort Denison von einem Angestellten verwaltet, der die seit 1800 durchgeführten Aufzeichnungen des Gezeitenwechsels fortführt.

Heute ist die Insel ein Teil von Sydney Harbour National Parks und ein beliebter Ort zum Heiraten für Sydneyliebhaber, aber auch für Touristen und Tagesausflügler. Besucher können sich an einem Kanonenmuseum, einem Glockenturm, einem funktionierenden Gezeitenmessgerät, einer wunderschönen Aussicht und auch einem Cafe erfreuen, in dem man gut frühstücken kann.

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Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.

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