Unser nächstes Ziel lag noch ein Stück weiter in Richtung Osten. Wir besuchten Wilabalangaloo. Das ist eine 100 Hektar große Liegenschaft, einen Kilometer lang sich neben dem Ufer des Murray River erstreckend, die zum „Berri Branch of the National Trust of SA“ gehört. Im Visitor Centre hatten wir darüber eine Information gefunden. Wie fast alle diese ehemaligen Siedlungen hat auch Wilabalangaloo seine Geschichte. Ursprünglich war das Areal ein Teil der Cobdogla Station und wurde später dem „Dry Block“ zugeordnet. Gebiete, die von den Besitzern bewässert werden mussten, damit Gras wächst und damit auch das Vieh getränkt werden konnte. Hier standen auch die Gestelle zur Trocknung von Früchten.
1942 kauften Janet Reiners und ihr Vater die Liegenschaft und nannten sie Wilabalangaloo. Das ist ein Name des Aboriginal People und bedeutet „Platz der roten, gelben und braunen Steine“. Eine sehr schöne Beschreibung der farbigen Klippen am Ufer des großen Flusses. Janet Reiners, Tochter einer Schottin und eines Deutschen, ist der weitläufige Garten mit den vielen Knollen, Sträuchern und Bäumen zu verdanken. Die beiden dekorativen und nach Lemmon duftenden Gummibäume am Eingang laden zum Besuch ein. Neben dem Museum im Haus, das an die vielfältigen Aktivitäten (Photostudio, Warenhandel, mit landwirtschaftlichen Maschinen) erinnert, bleibt mir das eindrucksvolle Freigelände bis hinunter zum Uferrand des Rivers in bester Erinnerung. Und bei jedem Hochwasser mussten die Landwirte ihr Vieh früher vom Uferbereich hinauf auf die auf die Höhe treiben. Heute haben in dem weitläufigen Gebiet Kängurus, Wallabies, Emus, Enten, Gänse und prächtige Pfaue, sowie eine Vielzahl von Vögeln ein Zuhause gefunden. Eine Oase der Flora und Fauna am Fluss! Wegen der Koalas hatte Janet sogar eine Eukalyptuskolonie gepflanzt.
Da wachsen River Red Gums, Black Box Tree, Akazien, Pinien, der farbige Bluebush, dazu natürliche Aprikosenbäume und auch Pfirsiche. Eine interessante Pflanze ist der Hopbush (Dodonaea viscosa), eine Sandolive oder Felsenweide, die in Europa auch als australischer Hopfen bekannt ist. Der Name kommt daher, weil die Blüten dem Hopfen sehr ähneln. Aber Vorsicht! Die gelb blühenden Früchte sind sehr giftig.
Im Gelände können die Besucher auf Holzplankenwegen leichter die Gegend erkunden. Der Rundkurs beträgt 2,5 Kilometer. So führt der Weg auch zum Robber’s Cave. Es hat vor Jahren also auch eine kleine Piraterie am oder neben dem Fluss gegeben. Und die Räuber versteckten ihre Beute in solchen Höhlen, von denen diese dann leicht mit dem Schiff abtransportiert werden konnte.
Fast zwei Stunden sind wir in Wilabalangaloo geblieben. Aber wir wollten heute ja noch weiter.
Foto: Dieter Tischendorf
OzBus Reporter
Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.
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