The Junction of Australia’s Two Greatest Rivers The Junction of Australia’s Two Greatest Rivers

The Junction of Australia’s Two Greatest Rivers

Das war keine lange Tour, die wir für diesen Montag geplant hatten. 130 Kilometer bis Mildura? Bei unseren sonstigen Strecken kein Problem. Auf dem Sturt Hwy nach Osten umfing uns bald wieder die scheinbare Unendlichkeit. Weite Flächen, Felder Wiesen, „Büschel Steppe“ bis zum Horizont. Die Strasse war gut. Und es gab ein für Australien relativ hohes Verkehrssaufkommen. Und bald kommt ein Schild, das unseren Eindruck bestätigt. „Murray Outback“ war zu lesen. Das wäre dann eine weitere Landschaft, die der Aufzählung der Landschaften entlang des Murray River hinzuzufügen ist. Ein sehr dekorativer Grenzübergang begrüßt uns bei unserer Überfahrt nach Victoria. Sah aus wie die Zielgerade auf einer Formel 1 Rennstrecke. Wir machen eine kurze Rast, auch um den Grenzübergang zu fotografieren.
Dann hat uns die Einöde des Murray Outbacks wieder. Und dazu eine schon in DU gewöhnte über sechzig Kilometer lange Gerade. Wie mit einem Lineal gezogen.

Plötzlich, wie aus dem Nichts, taucht neben dem Hwy eine Eisenbahnlinie auf, die uns bis zur Cellar (Kelterei) begleitete.

Auf der Fahrt nach Mildura entfernt sich der Sturt Hwy immer mehr vom Murray River. Folglich mussten wir, um nach Wentworth zu gelangen, wieder 23 Kilometer auf dem Silver City Hwy, der nach Broken Hill führt, nach Norden fahren. Wentworth liegt im Murray Outback. Wahrscheinlich ein Nest? Aber schon wie damals in Bourke wurden wir überrascht. Was für ein schickes und ansehbares Städtchen befindet sich innerhalb des angeblich öden Umfeldes. Zunächst über die Murray Bridge, dann über die Tucker Bridge und zum Schluss noch über die Darling Bridge, so erreichten wir das Stadtgebiet. Breite Strassen, viel Grün, gut erhaltene oder renovierte Gebäude. Was für ein toller erster Eindruck von Wentworth.

River Junktion Murray River


Und die freundliche Dame im Visitor Centre erläuterte uns ausführlich in einem Schnelldurchlauf alle Sehenswürdigkeiten von Wentworth. Sicher verdanken wir es ihren Bemühungen, dass wir nach dem Besuch des Junction Parks noch weitere Besonderheiten des Städtchens besichtigten.

Die Murray/Darling River Junction war der Grund für die Gründung der Stadt Wentworth. Und damit jeder diese für Australien so historische Stelle auch nicht verpasst wurde der Junction Park errichtet.

Es gibt genügend Parkplätze, eine Picknick Area, sehr saubere sanitäre Einrichtung und natürlich die beiden Flüsse, oder besser Ströme, die sich hier vereinigen. Von einem Gerüst kann man das ganz gut fotografieren.

Aber alles schön der Reihe nach. Die lesenwerte „weiße Geschichte“ beginnt als Captain Charles Sturt hier am 23. Januar 1830 vom Darling River kommend die Vereinigungsstelle erreichte. Er stellte fest, dass der Darling River (2740 Kilometer) nunmehr endet und benannte den Fluss, in den der Darling mündete Murray River (2530 Kilometer). Ich kenne aber noch zwei weiterer Stellen am Murray River, wo Sturt angeblich die Idee zur Namensgebung „Murray River“ hatte. Jaja! Die Aussies und die Rekorde! So ganz unproblematisch war der Besuch 1830 für Sturt nicht. Auf der Halbinsel, Junction Island, die durch die Vereinigung der Flüsse entstanden war, lebte ein Aboriginal Stamm, deren Mitglieder Sturt und seine Crew mit Speeren anderen Wurfgeschossen angriffen. Glücklicherweise beruhigten sich die kriegerischen Ureinwohner wieder, da vier Begleiter von Sturt Aboriginal eines befreundeten Stammes waren. So wurde der „weiße Eindringling“ akzeptiert.

Wentwort Canoe Tree -River JunctionSeit dem Ansteigen der Wasserspiegel durch den Bau vom Lock 10, wird das von Sturt beschriebene lehmige Ufer immer mehr überspült. Kurz vor der Tucker Bridge führt ein Weg zur Halbinsel. Nachdem man am Hospital (1887) und am alten Wasserturm vorbei gefahren ist kommt der Canoe Tree, ein wie ein Kanu ausgehöhlter Baum, von dem ein Pfad über eine Fußbrücke auf die Halbinsel, die heute ein Naturschutzgebiet ist, führt. Auch Thomas Mitchell soll hier campiert haben. Das war 1836.

Doch als der wichtigste Tag für die Gegend ist der 1. März 1838 in die Geschichte eingegangen. Joseph Hawdon und Charles Bonney überquerten an diesem Tag, von Albury kommend, mit 200 Rindern an dieser Kreuzung den Fluss. Das war die Geburtsstunde des Viehtriebes von Rindern und Schafen von Sydney nach Adelaide. Ja mehr noch. Es war der Beginn des Sydney Adelaide Highway. Ein Meilenstein in der Erschließung des Inlandes. Auf dem Hawdon Walk kann man den Weg nachvollziehen. Außerdem ist geschichtlich belegt, dass schon zwei Monate später auch Eyre und kurze Zeit nach ihm auch Ch. Sturt an „Hawdon’s Ford (Furt)“ Rinderherden durch den Fluss trieben. Für diese wirkliche Pioniergroßtat haben die Australier diesen vier Männern den Ehrentitel „First Overlands“ verliehen. 1840 campierten hier, angelockt durch die Entdeckung der Vorgänger, der Forscher und Entdecker James McLoed und ein Mr. Bates. Doch die richtige Entstehung und das kontinuierliche Wachstum von Wentworth, der Stadt an den zwei Flüssen, hängen mit der Entwicklung der Flussschifffahrt zusammen. Die Bewohner sind stolz darauf, durch den historischen Hafen von Wentworth, der gleich an der Mündungsstelle angrenzte, in der ältesten Stadt von Sunraysia (siehe Old Murray River) zu wohnen.

Foto: Dieter Tischendorf

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