Hausbootabenteuer

Hausbootabenteuer auf dem Murray River Unser Hausboot die Bella Casa

Unser Hausbootabenteuer auf dem Murray River

14 Tage lang wollten wir die schwärmerischen Erlebnisse einer Hausbootfahrt genießen. Hinterher werde ich den Verdacht nicht los, dass all die Schwärmer entweder nur die übliche Drei Tagestour gemacht haben oder aber noch nie gefahren sind.
Unser Auto, das wir in Melbourne am Flughafen gemietet hatten, gaben wir in Murray Bridge zurück.
Sollten sie jemals die Idee haben, in Victoria ein Auto zu mieten, dann meiden Sie Europcar. Es wird Ihnen viel Ärger erspart bleiben. Mehr will ich außer dieser Warnung nicht dazu sagen.

Den Long Island Marina und Caravan Park, wo wir das Boot in Empfang nehmen sollten, alle vorbereitenden Maßnahmen waren via Internet unproblematisch gelöst, kannten wir schon vom letzten Aufenthalt. Wir mieteten uns eine Unit für zwei Nächte. So war genügend Zeit, die für eine 14 Tage Bootsfahrt notwendigen Lebensmittel zu kaufen, alte Stätten in Murray Bridge noch einmal zu besuchen und schließlich das Auto pünktlich zurückzugeben.

Am 9. Januar, einem Freitag, ab 14.00 Uhr herrschte reges Treiben im Hafen. Die Hausboote wurde übergeben. Scheinbar waren wir die einzigen „Anfänger“. Peter Sommers, der Manager, war so nett, unsere vielen immerhin für 14 Tage eingekauften Reserven und all unsere Koffer mit seinem Auto aus der Rezeption des Caravan Parks zu holen und zum Hausboot Bella Casa zu bringen. Schmuck sah sie schon aus. Diese Bella Casa.

Während der für unsere Einweisung zuständige Mitarbeiter Paul Savage, der jedem erzählte, dass er als Sohn eines deutschen Flugkapitäns in Frankfurt am Main geboren wurde, noch die beiden Paare auf dem Nebenschiff instruierte, konnten wir schon beginnen, die Sachen, besonders die Lebensmittel, entsprechend einzuräumen.

Karte der Murray River TourDann kam Paul auch zu uns. Man braucht in Australien, um ein Hausboot zu steuern, keine nautische Ausbildung. Die deutsche Driver Licence reicht. Wir hatten zunächst eine Kaution von 900 AUD Cash zu übergeben. Davon werden nach Rückkehr der Benzinverbrauch und eventuelle Schäden abgezogen. Den Rest gibt es bei Australiern per Überweisung, bei uns Cash zurück.
Auf dem Boot befand sich eine von der Houseboat Hire Company gefertigte Karte, auf der man die Orte am Fluss, mögliche Gefahrenmomente, wie zum Beispiel die Fähren, den Kilometerabstand vom Hafen und die Grün gekennzeichneten Landeplätze zum Übernachten entnehmen kann. „Eigentlich könnt ihr überall Anlegen, wenn nur zwei Bäume zur Taubefestigung des Bootes am Ufer stehen“ lächelte Paul. Es gab eine kurze Erklärung über die Besonderheiten des bis zum grünen Punkt und 14,7 Volt zu ladenden Generators und was beim Starten des Motors zu berücksichtigen sei. Außerdem überließ uns Peter sein Handy. Die Sprechfunkanlage im Boot funktionierte nicht. Da ich zum Befestigen der Taue beim Anlegen „Auserkoren“ wurde, bekam meine Frau eine spezielle Unterweisung, wie man mit Motor und Steuer bis zum sicheren Vertäuen das am Ufer angelegte Boot gegen Wind und Strömung in der Stellung hält.

Dann kam die erste Probefahrt. Ich fahre seit über 50 Jahren Auto, sicher und problemlos. Aber mit diesem „lahmen und extrem unsensiblen Ungeheuer“ von Boot bin ich nicht klar gekommen. Das „Ding“ reagierte auf keine Steuerbewegung. Mit der Folge, dass ich maßlos überdrehte und das Biest dann fast auf der Stelle wendete. Anlegen am Ufer? Das wiederum war für mich kein Problem. Hier konnte ich durch Speedschübe von 3000 Umdrehungen (ansonsten wurden 2.500 Umdrehungen vorgeschrieben) dem Boot die nötige Schnelligkeit geben. Und da reagierte es auch prompt auf alle Lenkbewegungen. Inzwischen war es, da unsere Unterweisung erst gegen 18.30 Uhr begann fast 20.00 Uhr geworden. Paul murmelte etwas von „Learning by Doing“ und meinte, wir sollten als erste Etappe zunächst in Richtung Tailem Bend fahren. Da gäbe es auch gute Anlegeplätze.

Sonnenuntergang am Murray RiverDieser Meinung war ich nicht. Ich beherrschte das Boot nicht. Hatte echte Schwierigkeiten bei jeder Lenkbewegung. Also lehnte ich ab, jetzt kurz vor Einbruch der Dunkelheit unsere Hausbootfahrt zu starten. Meine Frau war darüber sehr froh. Und schließlich entschied der Manager Peter, dass Paul am nächsten Tag gegen 08.00 Uhr noch einmal zu einer weiteren Probefahrt kommen sollte. So blieben wir die erste Nacht auf unserem Schiff im Hafen. Ein wunderschöner Abend, herrliche Abendstimmung am Fluss. Und ich freute mich, dass ich jetzt nicht irgendwo mit den Tücken des Anlegens zu kämpfen hatte.
Am nächsten Morgen wurde es Ernst. Ich drehte mit Paul zwei Proberunden auf dem Fluss, hatte zwar immer noch das Gefühl einen lahmen Gaul zu reiten. Aber ich riskierte eben den Start, da auf dem Fluss zu dieser Zeit kaum Betrieb war. Es ging los.

Foto: Dieter Tischendorf

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