Overland Telegraph Line

Die Overland Telegraph Line - Tennant Creek


Wir sind dann doch noch ein Stück in die Umgebung gefahren, in der Hoffnung eine noch arbeitende Mine zu finden. Wenn es so war, lag diese hinter absperrenden Zäunen und Verbotsschildern.
Die Outback- Wege allerdings, mit dem roten Sand, der grünen Berandung und dem leicht bewölkten blauen Himmel waren die Fahrt schon wert.

Eines der touristischen Anziehungspunkte in Tennant Creek ist zweifelsfrei die Telegrafenstation, die etwa 10 Kilometer nördlich vom Stadtzentrum liegt. Gebaut 1872 als Holzbaracke und bis 1875 in insgesamt sechs Steingebäude umgewandelt, umfasste der Komplex mehrere Häuser. Zunächst arbeitete die Station täglich 7 Stunden. Aber bald gab es Service rund um die Uhr. Die Besichtigung und Führung durch die Telegrafenstation kann man selbst vornehmen. Sehr anschaulich und verständlich wird die Geschichte des Baus der Telegrafen Linie unter der Leitung des Generalpostmeisters von Süd Australien, der Charles Todd hieß, beschrieben.

Dass man beim Bau Kamele benötigte, die eigentlich erst alles ermöglichten, ist bekannt. Hier erfuhr ich, dass nicht Thomas Elder 1866, sondern schon 26 Jahre früher ein Mann namens Horrick die ersten Kamele von den Kanarischern Inseln nach Australien gebracht hatte. Sein Versuch, Kamele und Pferde zusammen für den Transport einzusetzen, ging schief. Ein Kamel rempelte ihn dabei an, als er gerade mit einer geladenen Waffe zu Gange war. Er verlor zwei Finger und seinen Kiefer. Vier Wochen später starb der Unglückliche. „Erschießt dieses Kamel“ sollen seine letzten Worte gewesen sein. Alles andere über die Kamele kann man im Australienbuch „Und immer weiter zur Sonne“ ab Seite 443 nachlesen. Auch, das heute wahrscheinlich 500 Tausend Kamele frei im Nothern Territory leben.
Auf dem Gelände der Telegrafenstation befindet sich das Grab von Tom Nugent alias Tom Holmes. Früher ein Buschräuber kam Tom 1896 nach Tennant Creek. Er arbeitet zunächst als Rinderobmann auf der Banka Banka Station. Dann wurde er als Leiter der Telegrafenstation eingestellt. Diese Funktion führte er zu großen Zufriedenheit bis zu seinem Tod 1911 aus. Auf dem Friedhof befindet sich auch das Grab des Linesman Archibald Cameron.

Die Station war ein sich selbst unterhaltendes Unternehmen. Mussten sie sein, denn die „Camel Trains“ kamen nur aller sechs Monate mit Waren von Port Augusta. Es gab Ställe für Schafe und Rinder, einen gepflegten Garten, einen Schmied und einen Pferdefuhrpark, da den Lines Men die regelmäßige Kontrolle und Wartung der Telegrafenstränge nach Nord und Süd oblag. Als Herz der Station betrachteten natürlich alle den Batterieraum. Große Meidinger Zellen standen früher hier. Da jede von ihnen über ein Volt produzierte, kann sich jeder ausrechen wie viel Zellen nötig waren, um die benötigte Arbeitsspannung von 120 Volt zu liefern
Als besonders Ereingins ist vermerkt und nachzulesen, das der Schmied bei der ersten Raddurchquerung durch Jerome Morris von Süd nach Nord 1897, die Pedale am Fahrrad reparierte

Insgesamt 11 solcher Telegrafenstationen standen entlang der Linie. Die Station erfüllte eine wichtige Funktion im roten Zentrum. Sie diente neben den postalischen Aufgaben als Anlaufpunkt für Durchreisende, für Prospektoren, Geologen, Anthropologen. Das Postoffice wurde 1935 in die mittlerweile entstanden Stadt verlegt. Kurz hinterher folgte die gesamte Station in das Postgebäude der Stadt. Bis dahin hatte sich die Station zu einem wichtigen Versorgungszentrum für die Ureinwohner entwickelt. Die Beschränkung ihres Lebensraums lösten die Australier mit der Einrichtung von Depots (Cellar), für Lebensmittel und Waren für die Ureinwohner. Hier gab es ein solches. Die Verwaltung der Ureinwohner ging bald in die Stadthoheit über. Genauso wie in T.C. ein Service Zentrum für die umliegenden landwirtschaftlichen Betriebe entstand. Immer mehr übernahm die Station Aufgaben der Betreuung von Durchreisenden, Forschern und Wissenschaftlern, zusätzlich zur eigentlichen Arbeit. Die „Lines Men Station“ bekam bald einen guten Ruf. Sogar Erkrankte pflegte und betreute man.

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