Newcastle Waters

Von Newcastle Waters nach Three Ways

Etwas abseits des Hwy liegt Newcastle Waters. Über eine unbefestigte Strasse erreichen wir einen historischen Ort. Hier kam Stuart 1861 vorbei. Gleich am Ortseingang begrüßt uns einer der legendären Stockman. „The Drover“ wurde die Bronzestatue genannt. Es hätte aber ebenso ein Ponyreiter sein können. Bilder und Berichte aus der Historie vervollständigen die Erinnerung schon im Memorial Park. Die Telegrafenleitung verlief damals vom heutigen Stuart Hwy über Newcastle Waters. Diese schon verfallende Geisterstadt wird aber immer noch bewohnt.

Etwas am Ortsrand von Newcastle Waters stehn zwei bewohnte Häuser, in denen Leute, die für eine Wasserfirma arbeiten, leben. Ziemlich tristes Dasein? Wenn man bedenkt was hier früher los war. Hatte doch Stuart bei seiner Erkundung ziemlich gute Weide- und Wasserbedingungen gefunden. Das war der Grund, dass Dr. Brown aus Adelaide dieses Gebiet kaufte und seinem Empire angliederte. Bald trafen sich hier fünf große Viehtriebe. Darunter auch die Barkly Stockroute, die 500 Kilometer durch das Outback führte. Ein Hotel und ein Store lohnten sich. Heute ist das Junction Hotel nur noch eine Blechruine.

Newcastle WatersDoch für Dr. Brown war schon 1883 der weitere Betrieb nicht mehr effektiv. Er verpachtet die Rinder Station an eine Familie Lewis, die hier fast 50 Jahre lebte.
Der Wasserreichtum dieser Gegend wird auch von vielen Besuchern beschrieben, die manchmal Schwierigkeiten haben, den historischen Ort zu erreichen. Und es fließen sehr wahrscheinlich viele der Niederschläge im Outback hier zusammen. Trotz regenfreier Zeit und hohen Temperaturen sind wir an einen ziemlich großen „See“ vorbeigefahren.

Newcastle Waters erlebte viele große Momente in der Geschichte am Stuart Hwy. So die Entdeckungsreise von Nat Buchanan und Sam Brocker durch das „Telegrafenland 1877. Nach ihnen wurde der Buchanan Drive benannt, auf dem 1909 zwei Brüder, Ureinwohner, 1000 Rinder von Top Springs nach New Waters trieben. Mit dem fast unglaublichen Verlust von nur fünf Rindern.

Das Areal der Schule in Newcastle Waters besteht aus vielen Blechhütten. Eine davon diente auch als Gefängnis. Als Lehrer unterrichtete Ted Egen, der als Sänger und Songschreiber recht bekannt war, in New Waters. Eines seiner Lieder hieß „Old Faraway“. Hier beschriebt er das Leben von Nat Buchanan, den die Ureinwohner nur „Old Faraway“ nannten.

Three Ways OutbackOder den Viehtrieb von Alfred Giles 1888 von Südaustralien nach Springvale Homestead. Als 1988 der letzte große Rindertrieb, als eine Art historische Reminiszenz auf dem Murranji Track stattfand, wählte man als Startort das Drover Memorial.

Auf der Weiterfahrt kamen wir nach Elliot, eine authentische Outback Stadt mit 600 Einwohnern. Den Namen gab sich die Stadt zur Erinnerung an Captain Elliot, der während des 2.Weltkrieges für das dort befindliche Militär Camp der Verantwortliche war. Natürlich konnten wir den angepriesenen Walk mit besonderer Sicht der lokalen Flora nicht machen. Wir fuhren weiter. Und erreichten nach 92 Kilometern Renner Springs. Dieser Ort erinnert an Dr. Renner, der einst die medizinische Betreuung der Arbeiter der Telegrafenleitung leitete.

Three Ways WegweiserNeugierig waren wir auf eine angeblich sehr ungewöhnliche Felsformation, die an Churchill erinnern sollte. Dafür nahmen wir sogar die 15 Kilometer Umweg in Kauf. Aber wie so oft in Down under, Churchill Head ist mehr ein Windei als eine Sehenswürdigkeit. Ich bin mir mit vielen anderen Besuchern einig, dass dieser Umweg unnütz ist.
Und meine Enttäuschung darüber war so groß, dass ich beinahe am Stuart Memorial vorbeigefahren wäre.

Am 25. Juni 1860 erreichten Stuart und seine Begleiter W.Kickquik und B. Head den Attack Creek. Hier endete damals die Expedition am nördlichsten Punkt, de je von SA aus erreicht wurde. Den ständigen Angriffen (Attacken) der Ureinwohner vom Volk der Warumungu waren Stuart und seine Gefährten auf die Dauer nicht gewachsen. Zumal auch Krankheiten die Explorer ziemlich schwächten So wurden sie damals zur Umkehr gezwungen. Stuart unternahm insgesamt drei Versuche.

Im Areal erinnert auch ein Gedenkstein an Mountain Constabler J. Shirley, der am 7.Januar 1883 bei seiner Pflichterfüllung ums Leben kam. Die Gegend nennt sich heute Attack Creek Historical Reserve.
Nun waren es “nur“ noch 185 Kilometer bis Tennant Creek.

Und nach 47 Kilometern kam die historische Straßenkreuzung Three Ways. Doch zuvor erlebten wir ein Naturphänomen. 
Der Himmel im Süden verdunkelte sich. Und wir dachten, dass wir nunmehr in ein Regengebiet fahren würden. Die Dunkelheit, oder besser Eintrübung, nahm zu und bald prasselte der erste Sand gegen die Frontscheibe. Ein Sandsturm verursachte diese Eintrübung. Bis Tennant Creek fuhren wir in und mit dem Naturphänomen. Dann war der Himmel plötzlich wieder Blau.

Wir waren am Kreuzungspunkt der Nord Süd Trasse mit dem Abzweig zum Osten.
Bis Camooweal, an der Landesgrenze zwischen Queensland und Northern Territory sind wir von Mt. Isa schon mal früher gefahren. Dann kehrten wir wegen der langweiligen und eintönigen Gegend um.

Und ein Blick neben den Hwy zeigt, was man ab Three Ways vom Outback zu erwarten hat.
Das eigentlich so populäre Roadhouse und auch die Tankstelle waren auch nicht gerade überlaufen. Und die Reklame zum Tourist Park nahmen wir lediglich zur Kenntnis.

Etwas länger verweilten wir dafür am John Flynn Historical Reserve. Hier erweist eine Nation ihrem großen Sohn, dem Begründer des RFDS und der Inland Mission, die immer währende Referenz. Wie schon gesagt, John Flynn, auch liebevoll „Flynn of the Inland“ genannt, bleibt in Australien unvergessen. Im Gegensatz dazu ist jedoch der große deutsche Entdecker und Forscher Ludwig Leichhardt ist in Deutschland kaum bekannt. So ehrt eben jede Nation ihre großen Söhne anders.

Weiterlesen: Herz des Northern Territory

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