Black Hill Conservation Park

Der Geheimtipp - Black Hill Conservation Park


Die Autoübergabe an nächsten Tag war problemlos. Und ich freute mich, auf dem Rückgabeschein den Vermerk „einwandfreier Zustand“ lesen zu können.

Über die King Street erreichten wir schnell North Terrace. Dort befand sich Europcar, bei denen wir das Auto für die restliche Tour gemietet hatten. Und bei dieser Firma waren wir uns auch sicher, nicht noch so eine Pleite wie bei Hertz zu erleben.


Wir hatten uns für den letzten Tag in Adelaide ein besonderes Ziel ausgesucht. Wer über die North Terrace in Richtung Nord Osten fährt, kommt nach 10 Kilometern zum Torrens River, an dessen Ufer sich der Black Hill Conversation Park befindet. Dieser 684 Hektar große Naturpark ist ein wirkliches Kleinod nahe der Hauptstadt von Südaustralien. Großartige schroffe Hügellandschaften haben sich erhalten, hier wird das Regenwasser der Berge in mehreren Wasserrinnen abgeleitet, gibt es malerische Wanderwege und auch breite Versorgungsstrassen.

Amber Gully im Black-Hill-Conservation-ParkViele einheimische Pflanzen und Tiere konnten im Black Hill Conservation Park überleben. So sind riesige Gum Trees genauso vertreten wie weite Heide- oder Graslandschaften am Rand der Berge. Und mitten unter den Heidekräutern wachsen zahlreiche niedrige Sheoaks. Das ist eine weit verbreitete Baumart, die bis zu etwa 15 Meter hoch werden kann. Die filigranen Baumfrüchte sind kegelförmig und finden Verwendung in floristischen Gestecken, Potpourri und Mobiles. Das Holz der Sheoaks ist vergleichbar mit dem der europäischen Eiche. Es stellt jedoch eine Besonderheit in der Farbgebung und der Oberflächenstruktur dar, deren Verarbeitung eine interessante und kreative Aufgabe an Kunsthandwerker und Drechsler stellt. Braune Farbe mit dunklerer Maserung. Ein sehr schönes Holz, das allerdings nur dann wirklich wirkt, wenn man es großflächig verarbeitet. Diese Bäume gaben den Berg den Namen. Black Hill. Weil das Laub sich etappenweise im Laufe des Sommer bis zu einer dunklen rostigen, fast schwarzen Farbe verfärbt. Beim Blick von der Ebene Adelaides wirkt  der Hügel dann schwarz.

Aufstieg im Black-Hill-Conservation-ParkDieses Gebiet war ein Teil des Lebensraums des Kaurna Volkes. Es wird vermutet, dass die Ureinwohner vor der Kolonisation die Gegend nur saisonal bewohnten. Immer am Winteranfang bot der Berg besseren Klimaschutz und auch genügend Brennholz. Dazu kam der Wildreichtum mit Opossums, Bandicoots und den Larven der Cossid Motte, die man aus der Rinde der Wattle Akazien herausbohrte. Eine Delikatesse für die Ureinwohner. Außerdem gab es Kängurus, Fische und jede Menge Vogeleier. Ein Garten Eden für das Kaurna Volk.
Das Abbrennen bestimmter Areale zur Anregung des Neubewuchses wurde wahrscheinlich von den Ureinwohnern auch gleich als eine Jagdmethode genutzt.

Felsen im River Torres Conservation ParkDoch damit war es spätestens 1844, mit der Entdeckung von Kupferlagerstätten, vorbei. Immerhin veranlassten schon damals weitsichtige Wissenschaftler, noch bei laufendem Minenbetrieb, dass vier Hektar des Gebietes zum Naturschutz Reserve erklärt wurden.
Bei der folgenden landwirtschaftlichen Erschließung war dann jedoch für die Ureinwohner kein Platz mehr.

Yurrebilla Trail Markierung des WegsTrotzdem hat die Regierung etappenweise das Gebiet um den Black Hill zurück erworben und den Black Hill Conservation Park dem Greater Mount Lofty Parkland, das man auch Yurrebilla, nach dem Schöpferwesen des Kaurna Volkes, nennt, angegliedert. Daran erinnert der Yurrebilla Trail, ein hier beginnender 54 Kilometer langer Wanderweg durch die Adelaide Hills bis nach Belair, südlich von Adelaide.


Vom Parkplatz sind wir schon nach wenigen Metern in der wilden und klüftigen Landschaft um den Black Hill. Es werden zwei Rundkurse angeboten. 17,5 Kilometer und 7,7 Kilometer lang. Wir beschließen, einfach erst Mal los zu gehen. Lassen wir uns überraschen. Bald treffen wir auf die Markierung des Yurrebilla Trails.

Die kamen nach Absolvierung des Amber Gully Trails. Ein ziemlich felsiger Aufstieg zu einer Wasserrinne. Warum das Ding aber Amber (Bernstein) Gully genannt wurde, konnte mir niemand sagen. Ich habe darüber auch nirgendwo etwas gefunden. Da es hier auch noch einige Mauerreste gibt, die Amber Ruins bezeichnet werden, könnte es vielleicht der Name eines früheren Siedler gewesen sein.

Die Gegend ist ziemlich naturbelassen. Und nachdem wir aus dem steinigen Bereich der Torres River Gorges heraus waren, folgte der zwar gut angelegte, aber sehr, sehr steile Aufstieg zum Mount Torres. So etwa zwei Kilometer ist Dagmar noch mitgegangen, dann wurde es ihr zu steil und zu beschwerlich. Ich wollte aber den Gipfelblick auf die Stadt auf keinen Fall verpassen. Und kletterte dann allein weiter. Dagmar ging inzwischen gemütlich wieder zum Ambers Gully. Die Klimavorhersage für den Park mit durchschnittlichen 28 Grad Celsius im Januar und Februar und 17 Grad im Winter hat der Black Hill heute übererfüllt. Es sind sicherlich weit über 30° C. Aber wir waren ja durch die Outback Tour gestählt.

Blick auf AdelaideBald erreichte ich den Gipfel und empfand den kühlenden Wind auf der Höhe als sehr angenehm. Ein toller Blick hinunter ins Tal und auf das schier endlos große Adelaide.

Beim Abstieg hatte ich auch Zeit und Muse in die bewaldeten Seitenschluchten zu sehen. Eine wirklich vielfältige Landschaft. Nur wollten wir den unwirtlichen Weg des Amber Gully Trail nicht wieder zurückgehen. So blieben wir auf einer unbefestigten Strasse für Forstfahrzeuge. Und dieser Weg gab uns zunächst Rätsel auf, weil er von der Landstrasse und unserem Parkplatz weg, in die andere Richtung führte. Wir waren schon auf und dran umzukehren, als wir bemerkten, dass der Weg in Serpentinen nach unten führte und zum Schluss doch am Parkplatz herauskam.

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Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.

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