Telegrafenstation Alice

Die Telegrafenstation Alice Springs


In der Nähe des heutigen Alice Springs fand der Landvermesser William Mills im März 1871 ein Wasserloch des (späteren) Todd River.
Hier schien ihm der richtige Platz für eine Telegrafenstation. Und er benannte den Flecken schon am 2. März nach der Ehefrau seines Vorgesetzten Charles Todd, dem damaligen Postsuperintendenten (Generalpostmeister), nämlich Alice Springs.

Bis zur Fertigstellung der Leitung wurden 36 Tausend Holzmaste oder Eisengerüste gesetzt. Eisengerüste deswegen, weil innerhalb kurzer Zeit 3000 der Telegrafenmasten zu einer willkommenen Mahlzeit für Termiten wurden. Auf 3200 Kilometer Länge sind so die notwendigen Drähte verlegt worden. Und weil die Australier schon früher immer stolz die Kosten verkündeten: Der Bau des OTL kostete rund eine halbe Million Pfund Sterling. Damals unermesslich viel. Heute kostet schon die Errichtung eines Sportstadions ein Vielfaches.


Historische Telegrafenstation Alice SpringsDie Telegrafenstation wurde bald zum Anlaufpunkt der einzelnen Siedler im Gebiet. Im Gelände der Station gab es rund 300 Rindern, 70 Pferde und eine Ziegenherde. So diente der Rinderhof auch gleich als Schlachthaus. Die zunächst einfache Telegrafenstation entwickelte sich zu einem lokalen Zentrum. Dazu gehörten auch die etwas später eingerichtete Schule für die Kinder der Ureinwohner, die Versorgung der Reisenden und der Forscher. Sicher ist auch Ernst Giles bei seinem ersten erfolglosen Versuch, den Uluru zu erkunden und zu ersteigen, 1873 von The Alice gestartet.

Bald aber reichte die Kapazität der Station nicht mehr aus, alle zusätzlichen Aufgaben, zu denen auch noch die medizinische Betreuung kam, zu bewerkstelligen. So beschloss die Regierung von SA eine Stadt neben der Station zu errichten. Und am 28. November 1888 war die feierliche Grundsteinlegung für „Stuart Town“, drei Kilometer südlich der Station.

Alice Springs PostkastenNach Meinung der „Locals“ ist man mit dem Problem, dass die Stelle, an der die Station steht, seit 20 Tausend Jahren ein heiliger Platz der Ureinwohner für Zeremonien ist, gut klar gekommen. Das sah der Führer der Ureinwohner Paddy Uluru aber völlig anders.
Immerhin brachte der Aufschwung der neuen Stadt auch die Verlegung der postalischen Aufgaben nach dort. 1932 wurde die Station geschlossen. Der hier abgebildete Briefkasten wird noch heute geleert.

Das Wasserloch diente nunmehr weiterhin für Zeremonien der Ureinwohner, aber auch als Trinkwasserreservoir und als Badesee. Und als Touristenattraktion. Die schöne Lage am mittlerweile seit Jahren trockenen Todd River, das Grün um die Station, die Bäume, die malerischen Steine, die schattigen Plätze und die wirklich angenehmen Wanderwege lassen den Zustrom der Besucher nicht versiegen.
Alice Todd, die Ehefrau des Generalpostmeister, ist übrigens niemals beim Wasserloch oder der Telegrafenstation gewesen.
Die neue Stadt „gammelte“ mit ihren etwa 10 Gebäuden und 30 Einwohnern so vor sich hin, bis 1929 „The Ghan“ dies grundlegend änderte. Die Bahnstation brachte einen eminenten und anhaltenden Aufschwung.

Alice ResidencyFür kurze Zeit, nämlich von 1926 bis 1931, wurde eine Region Zentralaustralien gebildet, mit dem Verwaltungszentrum in Stuart Town. Das war dann auch die Zeit, wo viele der für Alice typischen Flachbauten im Stadtzentrum entstanden sind. Darunter auch „The Residency“, damals Sitz des ersten Government Resident of Central Australia John Caawood. Später diente das Gebäude bis 1973 zur Unterbringung offizieller Besucher. Darunter die Queen, Charles und Diana, Duke und Duchess of Gloucester. Heute beherbergt es ein Museum und die Kunstgalerie des NT.

1931 beendete man die Autonomie eines Landstriches, der berühmt war und blieb durch „Trockenheit, Gold, Grenzkonflikte und gesuchte Teepartys“. So die offizielle Verlautbarung.

Mit der Verlegung der Telegraphenstation in die Stadt mehrten sich die Stimmen, die den Namen Stuart Town für nicht attraktiv genug hielten. So kam es 1933 zu einer Volksabstimmung. Und seitdem heißt die Stadt Alice Springs. Eine blühende Stadt in der Wüste von Zentralaustralien. Eine Stadt, die während des 2. Weltkrieges nicht nur ein wichtiger Armeestützpunkt wurde, sondern auch viele von Darwin verlegte Regierungsstellen aufnahm.

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