John Landy

John Landy John Landy

John Landy - The tireless Australian


Als Unermüdlicher, als Perfektionist, als ein Sportler der auf der Suche nach dieser Vollkommenheit Tag und Nacht trainierte, so wird John Landy, der erste wirklich große australische Läufer, im Gedächtnis der Leichathletikfreunde bleiben. „The tireless (unermüdliche) Australian“ wurde er allgemein anerkennend genannt.

Bei John Landy war alles anders als bei vielen australischen Sportlern. Noch heute quälen sich in DU tausende junge Leute hart und unerbittlich gegen sich, um sportliche Höchstleitungen zu erbringen. Doch bei John Landy war vieles professioneller.

Gaston Reiff, der belgische Olympiasieger von 1948, sagte über den Wunderläufer Emil Zatopek, dass „der unermüdliche Motor Herz, den Sportler, den Willensmenschen, zu so hervorragenden Leistungen befähigte“. Und Zatopek kommentierte „seine einzige Zielsetzung sei, die eigenen Leistungen zu überbieten.“ Das hätte auch John Landy sagen können.

Aber Landy war auch ein Mann der Wissenschaft, studierte an der Melbourner Universität Landwirtschaftswissenschaften und graduierte 1954 zum Bachelor. Während des Studiums kam sein Interesse an der Königsstrecke der Leichtathletik, dem 1500 Meter Lauf. Und durch seine unermüdlichen Bemühungen und die sich einstellenden Erfolge gehörte er schon 1952 dem australischen Olympiateam an.

John LandyDer Beginn des leichtathletischen Höhenfluges war 1954. Am 21. Juni 1954 lief er in Turku (Finnland) Weltrekord über 1500 Meter in 3:41,8 min, lief als zweiter Mensch der Welt, nach Roger Bannister, die Meile unter vier Minuten (3:58,0 min). Ein Weltrekord, der drei Jahre allen Angriffen widerstand. Weltweit bekannt wurde Landy durch sein zwar verlorenes Rennen gegen Bannister bei den Empire Games 1954 in Vancouver. Über 100 Millionen Menschen am Radio und weitere Millionen über TV verfolgten das „Jahrhundert- Rennen“ oder „Traumrennen“, wie es die Presse titulierte. Eine Skulptur vor dem Stadion erinnerte an dieses große Rennen. Landy schaut über seine linke Schulter nach Bannister, der in diesem Moment rechts überholt. John Landy witzelte über diese Skulptur „Lots Weib wurde wegen ihres Zurückschauens in eine Salzsäule verwandelt. Ich bin wahrscheinlich der einzige der dafür zu Bronze wurde.“

Dann kamen die Olympischen Spiele in Melbourne 1956. Landy wurde, ohne dass er dies wollte, zum Nationalhelden stilisiert, von dem man die Goldmedaille erwartete.

Im Vorfeld der Olympiade fanden die australischen Meisterschaften in Melbourne statt. Dort arrangierte man einen Weltrekordversuch über 1 Meile. Bei diesem Rennen brachte der große John Landy, weil er wegen Behinderung abstoppen mußte, einen jungen australischen Läufer, den Meilen-Juniorenweltrekordler Ronald Clarke, unbeabsichtigt zu Fall. Landy blieb stehen, half Ron wieder auf die Beine, verzichtet auf Sieg oder Rekord. Er spornte den jungen Clarke sogar an, eine persönliche Bestzeit zu laufen. Diese spontane Reaktion eines großen Sportlers wurde nie vergessen und wird noch heute als einer der größten Momente in der australischen Sportgeschichte bezeichnet. So ist es auch nicht verwunderlich, dass man das Foto von eben diesen Moment zum besten australischen Sportfoto des 20. Jahrhunderts wählte.

Beide Akteure hatten dann ihre großen Auftritte bei dem Olympischen Spielen. Ron Clarke entzündete als Schlussläufer das Olympische Feuer. John Landy sprach den olympischen Eid.

Dann kam der olympische Vorlauf über 1500 Meter in Melbourne. Ohne Absicht verletzte John Landy unsere deutsche Medaillenhoffnung Siegfried Herrmann durch diesen unglücklichen Tritt in die Achillessehne. Noch heute glauben Sportexperten, dass der Sieg des Iren Ron Delany und der zweite Platz von dem Deutschen Richtzenhain auf das mentale Defizit des John Landy zurückzuführen ist. John hat sich die ungewollte Verletzung eines favorisierten Konkurrenten nie verziehen.

Seit 1956 widmete sich Landy mehr seiner wissenschaftlichen Karriere. Er promovierte zum Doktor der Rechte und zum Doktor der landwirtschaftlichen Wissenschaft. Darauf folgten bis 2004 noch zwei Ehrendoktorverleihungen. John Landy hat zwei Bücher geschrieben.

Seit 1971 ist er verheiratet. Das Ehepaar hat zwei Kinder
Seine Ehrenämter für Sport und Land sind zahllos. Von Januar 2001 bis zum 7. April 2006 wirkte John Landy als 26. Gouverneur von Victoria.

Und am 15. März 2006 begeisterte der mittlerweile 76jährige John Landy als Schlussläufer der königlichen Staffel zu den Commonwealth Spielen in Melbourne die Massen. Ein großer Sportmann und Zeitgenosse!!

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