Das goldene Ophir

Ich war froh, nachdem ich soviel über Ophir gehört und auch geschrieben habe, die historische Stätte des Beginns des australischen Goldrauschs besichtigen zu können. Allerdings ohne die Absicht, auch nach Gold zu suchen. Denn noch heute gibt es dort bekanntlich professionelle und gelegentliche Goldsucher. Es war ein Zugeständnis an die Geburtsstätte des Goldbooms, als die australische Regierung beschloss, für die Olympiamedaillen von 2000 nur Gold aus Ophir zu verwenden.

Banjo DenkmalOphir liegt nach Meinung des Tourist Center 27 Kilometer nördlich von Orange. Es kommen aber bis zum früheren Siedlung im Goldgebiet gut und gern 50 Kilometer zusammen. Nach einer Fahrt von 7 Kilometern kamen wir zu einem weiteren, für die Australier historischen Platz. Nämlich dem Erinnerungspark an Andrew Barton „Banjo“ Paterson , mit Bronzeskulptur und Gedenkstein.

Hier in der Nähe, nämlich in John Templer’s Home, wurde der berühmte australische Volkssänger, der Schöpfer der heimlichen Nationalhymne „Waltzing Matilda“, am 17.Februar 1864 geboren. Seine Eltern waren auf der Narrambla Homestead, die auch eine Mühle unterhielt, beschäftigt. Die Ziegelsteintrümmer der 1971 abgerissenen Mühle liegen als „historische Schutt“ noch im Park. Und da steht die 1947 errichtete Bronzeskulptur die an Banjo erinnert, und doch so völlig anders aussieht als die vielen Bilder und Denkmäler, die ich von ihm schon gesehen hatte.

Ophir ObeliskIm Erinnerungspark befindet sich auch ein Obelisk mit der Aufschrift:
„Er sah die von der Sonne beschienen unendlichen Ebenen und den wunderbaren Glanz der unsterblichen Sterne in der Nacht.“

Der am 5. Februar 1941 verstorbene Schriftsteller, Journalist und Volkssänger wurde durch den Text und den Vortrag von Waltzing Matilda für Australien unsterblich. Wie kam es dazu? Das kann der interessierte Leser in meinem Queenslandbuch „Durch das Outback von Queenland“ (www.australien-reporter.de) lesen.

Ophir Schild am Eingang zum ParkDann ging es weiter. Nach Ophir. Nirgendwo stand geschrieben, dass die Zufahrtsstrasse nach Ophir eine unbefestigte Strasse ist. Hier dominierten nicht, wie im Outback, die Huckel. Nein, es kam eine ziemlich sandige und weiche Piste mit einem stetigen Auf und Ab in dem sehr hügligen Gelände. Jedoch ohne Verkehr! Sehr angenehm! Hinter uns einen sandsturmartige Fontaine. Vor uns ein interessanter Ausblick auf das wellige Gelände, auf viele bewachsene Felder, auf Wiesen und Weiden.

Die Eingangstafel am Wegesrand, der zum Tal des Goldes führte, weist auf das historische Goldfeld hin. Jetzt geht es ziemlich steil und auch sehr uneben hinunter. Mir wurde klar, warum es den Caravans nicht gestattet ist, hier herunter zu fahren. Trotzdem standen unten am Weir und am Creek mehrere Fahrzeuge, die wahrscheinlich vom Süden in das Gebiet gefahren sind.

Stona Water RaceHier hat also Hargrave das erste Gold gefunden. Zwischen dem 1. und 12. April 1851 wurde es zwei Meilen entfernt vom Lewis Pound Creek gefunden. Der Summer Hill Creek und der Lewis Pound Creek treffen sich an der tiefsten Stelle des Tales, wo auch früher eine Ortschaft mit dem Namen Ophir bestand. Zur Erinnerung an den ersten Fund hat man 1923 an der Ecke, wo früher die Store Street und die Lister Street sich trafen, einen Obelisk gesetzt, der daran erinnert, dass Hargrave am 12. Februar 1851 die Idee hatte, es müsse hier abbaubares Gold geben. Entlang dieser Store Street wurden im Januar 1852 die ersten Grundstücke auf einer Auktion verkauft. Doch die Stadtseite blieb vom Verkauf ausgeschlossen. Oberhalb des Obelisken steht ein weiterer Gedenkstein mit einer verschlossenen Tafel. Dieser 1988 gesetzte Stein soll erst 2088 geöffnet werden. Im Gegensatz zum Lewis Pond Creek führte der Summer Hill Creek Wasser und staute sich an einer Staumauer. Die Stone Water Race, die zum Weir zieht ist nur noch angedeutet. So wie viele ehemalige Gebäude oder Vorrichtungen. Und auf dem freien Platz, genannt The Flat, wo früher hunderte Digger ihre Canvas oder Rindenunterkünfte bauten, und ihre Damper, das ungesäuerte australische Brot gebacken haben, gleich da, wo in der Nähe früher sieben Steinstampfer standen, haben es sich die heutigen Glücksritter wohnlich gemacht. Mit Caravans oder Zelten. „Oh, das ist ein Gefühl, wie zu den Goldzeiten“ sagte uns ein junger Mann, der gerade angelte. „Fern von der Stadt und dem Highway, isoliert mit den anderen. Ein tolles Feeling!“ Es scheint, als ob die Vergangenheit der Golfgräbertage bis in unsre Zeit ausstrahlt. Und Gold wird ja heute noch gesucht und gefunden.

Das meiste abbaubare Gold fanden die Glücksritter im Umkreis von wenigen hundert Metern um den Fitzroy Bar, einer Staumauer, wo auch die Brücke über den Creek führt, gefunden. Wir sind da ein Stückchen durch die Geröllhalden gestolpert, haben auch jede Menge Quarzsteine, als Hinweis, dass es hier Gold gab oder noch gibt, gesehen.

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