Oodnadatta Track 2

Oodnadatta - Eisenbahnbrücke Oodnadatta - Eisenbahnbrücke

Die Outback Legende Teil 2

Lang haben wir uns auf dem ersten Teilstück über die Familie Plate unterhalten. Sicherlich spielt bei allem das Generationsproblem eine Rolle. Und wir freuen uns für Lynnie und Adam, wenn sie das Leben gefunden haben, das sie glücklich macht. Für uns wäre es nichts.
Wir fahren nunmehr seit geraumer Zeit neben den Gleißbett der alten Ghan. Nach unserem Oodnadatta Track Guide fahren wir jetzt eine Gegend des steinigen Tafellandes und der Tafelberge. Dazu herrschen Gibber Plains vor. Rote und geröllhaltige Steinwüsten mit spärlichem Bewuchs, dass in Streifen durch das Tafelland zieht (Gibber ist der Aboriginal Begriff für Fels oder Stein).
Trotzdem sieht man auch vereinzelte Eukalyptus und Mitchell Grass Inseln.
In die sandigen Bereiche, die zu Dünen, gleich leichten Bergen aufgetürmt sind, kommen wir nach etwa 50 Kilometern. Plantation Sand Hills wir die Gegend genannt. Bewachsene Sanddünen, die wie ein Wall ein Wasserloch schützen. Früher ein gesuchter Aufenthaltsort der Ureinwohner. Neben den schon genannten Wüstenpflanzen wachsen hier auch Sandhill wattle und Dead finish (zwei Akazienarten), Native apricot, Sandhill canegrass (das ist das stachlige klumpenartig auftretende Niedergewächs auf vielen Dünen, dessen Wurzeln in der Tiefe überleben können) und Samphire, ein Salz liebender sukkulenter (Wasser speichernder) Busch.
Eine der größten Aufenthaltsorte entlang des Quellgebiets am Oodnadatta Track ist „Little Cadna Owie Spring“.

Oodnadatta - PisteDort befindet sich auch eine ziemlich lange ehemalige Eisenbahnbrücke, die das Flussbett des Ockenden Creek über-spannt.
Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Algebuckina Waterhole. Und natürlich lassen die Informationstafeln des Familie Plate auch keinen Zweifel, dass das Ghan Gleißbett noch immer neben der Strasse verläuft.
Schön, dass es Menschen gibt, die aus Freude an der Sache unentgeltlich hier einen wichtigen Beitrag zum Verstehen der Historie des Oodnadatta Track liefern. Denn was das alles für Arbeit gemacht hat und noch macht, kann man nur ermessen, wenn man die Endlosigkeit der Never Never Landes durchquert. Natürlich sind Lynnie und Ada Plate durch diese Aktionen und durch die auffallende Farbe des Pink Roadhouse unter Australien Liebabern weltbekannt.

Beim Algebuckina Waterhole erfährt man auch, dass das größte der Wasserlöcher noch nie trocken war. Entlang des Neales (Nappamurra) River, der ja auch durch Oodnadatta fließt, und sichert den Wildtieren und den Rindern ihren Wasserbedarf.
Trotzdem war es für uns eine Sensation, hier unseren ersten Dingo in freier Wildbahn zu sehen. Bis meine träge Kamera aber startbereit war hatte der Dingo schon gemächlich das Weite gesucht.

Die wirklich beeindruckende 580 Meter lange Brücke demonstriert aber auch, welche Wassermassen sich hier sammeln können.  Hier befinden sich auch die gröber von drei Eisenbahnarbeitern, die während des Baus getötet wurden. Und sogar Goldgräber versuchten 1886 am Neales River ihr Glück. 25 Glücksritter lagerten und schürften am Creek bis man merkte, dass es ein „Bum rush“, ein faules Ei war.
Der Neales River gehört zum Neales Peake River System. Das soll das letzte „Wild River System“ der Welt sein. Sie fließen in den Lake Eyre. Meist in gemächlichen Tempo. Aber eben aller 10 bis 15 Jahr mit Sintflut artigen Ausmaßen. Eine Erkenntnis, die den Erbauern von The Old Ghan erst kam, als der Zug schon fuhr bzw. stecken blieb.
Dieses Wasserloch verbindet sich mit eine interessanten Geschichte aus der Traumzeit. Im Volk der Arabana erzählt man von einer Gruppe Frösche aus dem Hookeey’s Waterhole bei Oodnadatta, die sich auf dem Weg machte, um entlang Neales River nach Osten ziehend, die dortige Frösche zu bekämpfen. In Algebuckina trafen sie auf die dort lebenden Menschen. Diese verlachten und verhöhnten die Frösche. „Was wollt ihr mit eueren großen und breiten Mäulern eigentlich hier?“ Das verärgerte die Frösche maßlos, und sie verwandelten die Menschen in kleine Steine. Aber auch die Frösche wurden zu Stein. So sieht man die großen „Froschsteine“ und um sie herum die vielen kleinen „Menschensteine“ nahe von Algebuckina noch heute liegen.
Oodnadatta - Fachwerk EisenbahnbrückeAuf der Weiterfahrt ist die Durchquerung des Peake Creek wahrscheinlich der Scharfrichter. Und wehe dem Touristen der da bei Wasser im Flussbett ohne vorherige Austestung durchfährt. Wir hatten Glück, Nur in der Mitte der Furt war eine Wasserpfütze, die allerdings 40 cm tief war. Die ließ sie sich aber leicht umfahren. Wenn man treuen Mutes einfach rein gerät, hat man bis Hilfe kommt erst mal keine anderen Sorgen mehr. Bekannt sind natürlich auch die Ruinen von Old Peake mit den Orangenbäumen im Umfeld. Das war einst eine Telegrafenstation.
Die North Peak Ruins Lagen an der Strecke.
Gleich nach dem Abzweig zu den etwas neben dem Track liegenden Peake Ruins, die Trasse war so holprig und schlecht, dass wir umkehrten, kommt Warrina. Eine ehemalige Railway Station mit einem Wasserturm für die Lokomotiven. Hier gab es in der Blütezeit auch einen Rindersammelpunkt. Hier habe ich auch ein n Bild von den letzten auf freier Strecke abgebauten Schienen gemacht. Auf den Brücken liegen die Gleise häufig noch. Aber nicht mehr auf der sonstigen Trasse. Die letzten Eisenschienen hab ich auf einen Haufen gefunden.

Nur wenige Meter weiter kommt ein Steinmonument, das Thomas Elder Memorial.
Der Stein steht zur  Erinnerung an eine wissenschaftliche Expedition 1891, die von Sir Thomas Elder finanziert wurde. Elder war ein Mäzen mit dem Hintergedanken der wirtschaftlichen Nutzung. Er hatte 1866 verschiedene Kamele (Arbeitstiere, Bergkamele und schnelle Kamele nach Australien geholt, unterhielt in SA ein Gestüt, und verlieh seine Kamele für Inlandexpeditionen, die er oft auch finanzierte. So wären viele Forschungsreisen von Warburton, von Roos, von Giles oder Oodnadatta - EisenbahnschienenLewis ohne die finanzielle Unterstützung von Thomas Elder nicht möglich gewesen. Ein Erinnerungsstein, der zu Recht dort steht.
Je nach Sonnenstand und Bodenbeschaffenheit bietet das Outback auch sehr interessante Farbenspiele. So konnte nicht widerstehen, unser Auto am roten Zentrum in Blau zu fotografieren. Und von einem anderen Standpunkt sieht die Ruine der Bahnstation Edwards Creek, bei der sich auch ein Entsalzungsturm an einem Wasserloch befindet, wo man auch campen kann, ganz anders aus.
Nun sind es nur noch 67 Kilometer bis William Creek.

Ich verhehle nicht, dass ich mit 20 Jahren gern in Orten wie Oodnadatta oder William Creek übernachtet hätte, und auch die gemeinsamen Abende am Lagerfeuer mit Gleichaltrigen genossen hätte. Aber mit über 65? Dazu war uns der Ort zu archaisch. Und auch die Aussicht am Abend im berühmten Pub schnurrige Geschichten zu hören, reizte nicht sehr, der neue Besitzer hat im Gastraum etwas Ordnung geschaffen. Es sind zwar immer noch allerlei Andenken aus aller Welt an den Wänden. Aber die BHs und Slips an der Decke sind verschwunden. Machte auch keinen guten Eindruck. Der Pub wurde 1887 erbaut. Und einige Holzbalken stammen noch aus dieser Zeit.
Die Zapfhähne an den Tanksäulen sind mit Vorhängeschlössern gesichert. Vertrauen ist im Outback nicht immer angebracht. Wir sind vor dem Tanken eine kleine Runde durch den Ort gefahren. Hier werden wir unseren Wunsch nach Sauberkeit nicht realisieren können. Da reizte auch ein angebotener Hubschrauberflug oder ein 30minütiger Fußmarsch entlang der Gleise nach Breakfast Creek nicht, Sogar die Teilnahme an einer Kamel Safari könnte man buchen. Eine unbedingt zu erwähnende Sensation ist die erste Solar betriebene Phonbox in Australien. Trotzdem entstand bei uns spontan der Entschluss nach dem Tanken die läppischen 166 Kilometer auf der „sandigen Wellblech Piste“ nach Coober Pedy zu fahren. Eigentlich wollte ich den Gastwirt Hotelier und Tankwart, dessen Haus den eigentlichen Ort William Creek ausmacht, und der Ort dadurch, mit immerhin 10 Einwohnern, zu den kleinsten Gemeinden in DU gehört, noch fotografieren. Aber er wollte dazu ein sauberes Hemd anziehen Und da wir in drei Tagen wieder vorbei kommen wollten, verschoben wir das Foto. Natürlich gab es im Ort auch einige selbst gefertigte Hinweistafeln über den Oodnadatta Track.

Wieder zurück sind wir dann auf einer gar nicht so schlechten Strasse nach Coober Pedy gefahren. Und Dagmar und ich sind heute noch uneinig, ob rechts und linkes der Strasse ausgetrocknete Salzseen liegen würden. Ich glaube doch. Aber Recht hat bei uns immer nur Dagmar. Denn der angeblich einzige See auf dieser Tour ist der nördlich liegende Lake Carabarrawirracana hat immer Wasser. Nach dem bekannte Song von Rolf Harris auch, wenn ringsherum alles trocken ist.
Etwas verunsichert wurde ich bei einer Weggablung. Der eine Weg führte nach Anna Creek, der andere nach Coober Pedy. Es war nur nicht ganz klar ausgeschildert, welcher Weg wohin führt. Nach einem Kilometer war ich dann sicher auf dem rechten Weg zu sein. Anna Creek ist eine bekannte Rinder Station in Australien. Die größte ihrer Art im Land und die größte in der Welt. Wer kann schon Grundbesitz von über 24 Tausend Km² aufweisen, dessen Ausdehnung der Größe von Belgien entspricht.
Nun sind wir in Coober Pedy. Und der nächste Bericht ist ein Intermezzo und soll euch Coober Pedy vorstellen.

Dieter Tischendorf

 

@ 01.06.2010

OzBus Reporter

Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.

Begleitet die OzBus Reporterin auf ihrer Tour

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