Der Fraser Island Nationalpark liegt bei Maryborough, nördlich von Brisbane, vor der Ostküste. Auf dieser Insel, die immerhin ein Areal von 1600 Quadratkilometern umfasst, findet man ein kleines Naturidyll vor, dass schon 1992 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde.
Fraser Island bietet mehrere Lebensräume, dazu gehören Mangrovensümpfe, Buschland und tropischer Regenwald. Daher dient diese Insel als Heimat für weit mehr als 300 Vogelarten und annähernd 40 Säugetierarten. Der bekannteste Bewohner dürfte der Dingo sein, der nur noch auf dieser Inser in seiner Urform existiert. Auf dem Festland haben sich Dingos und Haushunde schon derart vermischt, dass nicht mehr von einem reinrassigen Erscheinungsbild des Tieres ausgegangen wird.
Glaubt man den Wissenschaftlern, wurde Fraser Island schon vor ca. 40.000 Jahren von Aborigines besiedelt, zumindest liefern archäologische Funde Grund zu dieser Annahme. Die ökologischen Voraussetzungen waren schon damals gegeben, Süßwasserseen im Inneren der Insel und genügend Nahrung für die Ureinwohner.
Im Jahr 1935 landete der Fraser Island Nationalpark in den Schlagzeilen weil der Luxusliner S.S. Maheno während eines Zyklons an der Küste gestrandet war. Ideenreiche Bewohner der Insel nutzten das Wrack für Feste, später diente es dem australischen Militär als Zielobjekt bei Übungen. Die Überreste dieses Luxusliners, die heute noch sichtbar sind, lassen nicht gerade auf ein prachtvolles Kreuzfahrtschiff schließen, welches die Meere befuhr.
Auf Fraser Island gibt es aufgrund der Beliebtheit bei Touristen einige Hotels und Campingplätze. Die Seen auf Fraser Island leiden daher auch unter der zunehmend schlechter werdenden Wasserqualität, z. B. durch Sonnenschutzmittel. Ohne einwandfreie Süßwasserversorgung dürfte das Fortbestehen eines der schönsten Fleckchen Natur auf lange Sicht aber nicht mehr möglich sein.
Beeindruckend sind sicher die Sanddünen an Strand und Seen. Doch gerade die Sanddünen dürften den Seen gefährlich werden. Man hat ausgerechnet, dass sie die Seen im Verlauf der nächsten Jahrtausende zuschütten werden.
Foto: Markus Lenk
OzBus Reporter
Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.