Wahlrecht?!

Das Wahlrecht erhielten 1949 einige „auserwählte Ureinwohner“ So die, die im Militär gedient hatten, oder auch die, denen auf Landesebene besondere Verdienste anerkannt wurden. Formal wurden die Ureinwohner erst ab 1960 australischen Staatsbürger. Und erhielten 1962 allgemeines Wahlrecht auf Bundesebene. Das blieb aber bis 1967 eine Farce. Erst mit Bildung des immer noch umstrittenen "Referates für Aboriginal Angelegenheiten" wurde zumindest das Wahlrecht legalisiert und richtet sich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die 10fach höhere Säuglingssterblichkeit bei den Ureinwohnern. Und der innenpolitische Streit geht seit Jahren um den Verbleib der Milliarden Dollar, die der australische Staat zur Lösung der medizinischen Probleme zur Verfügung stellte.

1980 begann die etappenweise Aufhebung der Rassentrennung in den Schulen. Wie gesagt in Etappen!
1978 ermöglichte die „Aboriginal Land Rights (Nothern Territory) Act erstmals den Ureinwohnern, Landansprüche auf die ehemaligen Stammesgebiete und zeremoniellen Plätze zu stellen. Die darauf einsetzende Polemik würde Bücher füllen. 

Ein großer Erfolg für den Kampf um Gleichberechtigung der Ureinwohner war 1985 die Rückgabe von Ayers Rock (Uluru) an die ursprünglichen Besitzer. Und wer Interesse hat kann sich sicherlich beim Literaturstudium über die Vorgehensweise und die Motive beider Seiten, den Nationalpark dann sofort für 99 Jahre an die Weißen zu verpachten, wundern oder amüsieren. 

1991 ist dann das große Jahr der gegenseitigen Anerkennung in der Innenpolitik der australischen Regierung. Die RECONCILLATION (We had no rights!) sollte ein Markstein in der Beziehung zu den Ureinwohnern sein.

Doch die Probleme, die bei der Rückgabe des Uluru schon offensichtlich wurden, verschärften sich 1993 als mit dem Mabo Gesetz „Terra nullius“ aufgehoben wurde. Innerhalb kurzer Zeit landeten bei der australischen Regierung Rückgabeansprüche der Ureinwohner auf 40 % des Landes. Die derzeitigen Besitzer sollten zwar nicht vertrieben werden, aber die Ureinwohner wollten das Durchgangsrecht, das Recht auf Jagd in dem Gebiet und die Freiheit zur Durchführung zeremonieller Treffen. Welch eine „Freude" unter den weißen Landbesitzern. 

Die Regierung geriet in Handlungszwang. Und löste die Sache salomonisch. Zunächst wurde ab dem 26. Mai 1998 der „Sorry Tag“ eingeführt. Die ehrliche Meinung der Ureinwohner darüber verkneife ich mir. Denn da gab es 1998 ja noch das WIK Gesetz. Und das schränkte die Forderung auf Landrückgabe ein. Ausgenommen sind seitdem Gebiete, die vom Staat an Siedler oder Bergbaugesellschaften verpachtet sind (Uranproblem!!). Dafür gäbe es nach Prüfung eventuell eine finanzielle Entschädigung, die aus Steuereinnahmen nach Möglichkeit finanziert werden sollen.
Viele der Ansprüche laufen seitdem.

Erst mit Bildung des immer noch umstrittenen "Referates für Aboriginal Angelegenheiten" wurde zumindest das Wahlrecht legalisiert und richtet sich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die 10fach höhere Säuglingssterblichkeit bei den Ureinwohnern. Die Arbeitslosenquote liegt für die Ureinwohnern bei 38%. Und entgegen der Meinung vieler Australier sind nicht 2/3 sondern „nur“ 14 % der Gefängnisinsassen Aboriginals. Dazu kommt seit Jahren der innenpolitische Streit um den Verbleib der Milliarden Dollar, die der australische Staat zur Lösung der medizinischen Probleme zur Verfügung stellte.

@ 01.06.2010

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