Historie des Murray River

Die ersten Weißen, die den Fluss beschrieben haben, waren Hamilton Hume und William Hovell, die 1824 an seine Ufern waren. Sie durchforschten die Gegend auf der Suche nach günstigen Inlandwegen Und in der Nähe des heutigen Albury haben sie den Fluss sogar überquert. Der Lake Hume erinnert daran. 1829 begann der Seemann Sturt die noch fehlende „Brücke“ auf der Verbindung Sydney Melbourne zu suchen. Er erforschte den Darling River. Und seine damalige Einschätzung der Gegend um Bourke ist historisch überliefert. So schrieb er am 3. Februar 1829 „Diese Gegend wird von zivilisierten Menschen wohl nicht wieder besucht werden.“ Zugute halten muß man Sturt, dass er maßlos enttäuscht war, weil das salzige Wasser nicht trinkbar war. Seinen Enttäuschungsschrei soll man weithin gehört haben. Folglich fiel sein Bericht in Sydney auch nicht gerade schmeichelhaft aus.

 Und er ermutigte niemanden, dort zu siedeln. Bei seiner Fahrt über den Murrumbidgee River fand er bei Gundagai wirklich eine passierbare Stelle für die gesuchte Verbindung. Natürlich ist Sturt bei den Bootsreisen auch mehrfach entlang dieses großen mächtigen Stromes gefahren, der noch keinen Namen hatte. Sturt schrieb von einem prächtigen und ausgedehnten Fluss, den er nach Sir George Murray, dem damaligen Kolonialsekretär nannte. Vielleicht hatte ihn auch der Ureinwohnername Moorundie, wie sie den mächtigen Fluss nannte, dazu angeregt? Das war am 8. Februar 1830, wo Sturt in der Nähe der heutigen Stadt Murray Bridge übernachtete. Ich glaube im 19. Jahrhundert wurden so alle britischen Kolonialsekretäre in Australien unsterblich gemacht. 

Der nächste Forscher, der sich um den Fluss kümmerte,  war Major Thomas Mitchell. Auch er war über den Darling River noch Bourke gelangt, wo er ein Fort errichtete. Von hier aus erforschte der Landvermesser und Forscher Mitchell 1836 mit seinem Team der Verlauf des Darling River. Und die ersten Zweifel kamen an dem Postulat von Sturt 1829. Mitchell wiederum hatte zunächst Ärger mit den Ureinwohnern. Und das Fort diente zum Schutz vor deren Überfällen. Das Fort bestand nur kurze Zeit, aber es zeigte, dass eine Besiedlung möglich ist. Was dann 1859 in Bourke geschah. Doch schon 1851 gab es bei Murray Bridge die ersten Siedlungsversuche. Die ersten dort registrierten weißen Siedler war die Edwards Family 1856.

Wenig bekannt ist, dass viele Namen im Verlauf des Murray Rivers auf Mitchell zurückgehen. Die Taufnamen (z.B. Swan Hill) wurden später die entsprechenden Städtenamen.
Ein Meilenstein in der Schifffahrt auf den Murray River war das Jahr 1852. Nach einer ausgesetzten Prämie durch den Gouverneur schafften gleich zwei Boote die Fahrt bis Swan Hill. Und ab 1853 begann die regelmäßige Schifffahrt auf dem Fluss. So wurden Waren und landwirtschaftliche Produkte transportiert Und auch der Personentransport erlebte wegen der zunehmenden Städtegründung am Fluss eine Hochsaison. So um 1880 fuhren hunderte Dampfboote regelmäßig über den Fluss. Doch eine solche Reise war nicht ungefährlich. Der mächtige Fluss konnte sich als unbefahrbar erweisen, wenn er austrocknete oder in eine Fülle von Teichen abfloss. 

Und bei schnellen und unheimlichen Hochwasser waren die vorhandenen Navigationskarten völlig unbrauchbar. Wie im Outback war auch eine Flussreise auf den Murray River immer ein Abenteuer. Dazu kamen die großen Dürreperioden, die die Landwirtschaft und die Viehzucht erheblich schädigten. Als Folge der anhaltenden Dürre von 1895 bis 1902 beschlossen die Regierung der Federation, von NSW, Victoria und South Australia schon 1915 eine Royal River Murray Commission zu gründen. Dies geschah dann 1917. So wollte man vorbeugend zusammen arbeiten und um alle notwendigen Veränderungen und Entwicklungen entlang des Flusses untereinander zu koordinieren. Um die Auswirkungen der Dürre oder aber der Flut besser zu kompensieren wurde zwischen 1920 und 1930 eine große Zahl von Schleusenkammern und Stauseen errichtet. Noch heute regeln 14 solcher Locks den Wasserfluss zwischen Yarrawonga (Victoria) und Blanchetown (SA) in sechs regelmäßigen Abständen im ganzen Riverland. 

Die Konzeption der Schleusen und Stauseen, außer Mildura und Torrumbarry, stammte von dem US Amerikaner Captain E.N. Johnston. Das war damals ein erheblicher wirtschaftlicher Faktor, der ungestörte Waren- und Passagiertransport. Doch mit den Jahren übernahmen Eisenbahn und Trucks diese Aufgaben. Heute dienen die Schleusen, neben der Wasserregulation, noch den Kreuzfahrtbooten, Freizeitschiffen und den Hausbooten. Das ist eine in den letzten Jahren besonders auf dem Murray River entstandene neue Form der Urlaubsgestaltung, um die sich ein ganzer Industriezweig gebildet hat.

 

@ 01.06.2010

OzBus Reporter

Isabelle Hiestand unterwegs mit dem OzBus von London nach Sydney. Sie berichtet täglich aus dem OzBus.

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